Finanzen

Das große Zittern: Börsen in Asien wieder auf Talfahrt

Lesezeit: 1 min
31.08.2015 09:45
Die Regierung in China will keine Stützungskäufe mehr an den Aktienmärkten vornehmen. Stattdessen will Peking Spekulanten verfolgen und bestrafen. Erste Verhaftungen betreffen einen Journalisten und ein Mitglied der Regulierungsbehörde. Dieser wenig originelle Ansatz sorgte für Verluste an den Börsen in Asien.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die chinesischen Aktienmärkte haben nach der Erholung in der vergangenen Woche am Montag wieder Verluste verzeichnet. Die Indizes CSI 300 und SSE Composite fielen im frühen Handel um knapp drei Prozent. Auch andere asiatische Börsen verzeichneten Verluste: So fiel der japanische Nikkei um 0,9 Prozent. Der MSCI-Index für die Region Asien-Pazifik unter Ausschluss Japans gab 0,75 Prozent nach.

Nun blicken die Beobachter gebannt auf Europa: Der DAX startete schwach in den Handel. Sollte dieser Trend anhalten, könnte der August den Anlegern einen Verlust von neun Prozent bescheren.

Die Regierung in Peking hatte für die Anleger keine guten Nachrichten parat: Einem Bericht der FT zufolge will die Führung der Kommunistischen Partei keine Stützungskäufe mehr durchführen, um die Aktien zu stabilisieren. Statt dessen will die Regierung härter gegen Spekulanten vorgehen, die sie als Schuldige für den Absturz ausgemacht hat. Die Nachrichtenagentur Xinhua meldet die Verhaftung eines Journalisten des Magazins Caijing und eines Mitglieds der Börsen-Aufsicht. Der Journalist soll bereits ein Geständnis abgelegt haben, in dem er sich für die Panik verantwortlich erklärt. Der Regulator soll Millionenbeträge als Bestechungsgeld erhalten haben.

Auch von der New Yorker Fed kamen keine deutlichen Signale: Stanley Fischer sagte, man hoffe auf die Inflation und behalte sich alle Optionen vor. Eine eindeutige Absage der Zinswende ist das nicht. Zahlreiche Beobachter fordern QE4 statt einer Zinssenkung, so auch der Obama-Berater Larry Summers.

China und die Fed sind die beiden großen Unsicherheitsfaktoren in den Märkten: China droht mit dem Währungskrieg. Die Zinswende der Fed ist aus chinesischer Sicht die Ursache für die allgemeine Nervosität.

An der Tokioter Börse standen Aktien von Suzuki im Mittelpunkt des Interesses. Der Familienkonzern will die eigenen Anteile von Volkswagen zurückkaufen, nachdem mit einem Schiedsgerichtsurteil ein Schlussstrich unter den Scheidungskrieg der beiden Unternehmen gesetzt wurde. Die Aktien fielen um 1,1 Prozent und damit etwa so stark wie der Markt.

Um 3,2 Prozent zulegen konnten dagegen die Papiere des IT-Unternehmens Fujitsu. Goldman Sachs hatte sie zum Kauf empfohlen.

Am Devisenmarkt stieg der Euro auf 1,1233 Dollar. Der Greenback wurde im Vergleich zur japanischen Währung mit 121,15 Yen gehandelt. Der Schweizer Franken notierte zum Euro mit 1,0786 und zum Dollar mit 0,9600.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...