Die Schweizer Allseas Group, das das größte und modernste Off-Shore Pipeline-Legeschiff der Welt besitzt und Pipelines im Meer verlegt, soll im Auftrag des russischen Energie-Riesen Gazprom im Schwarzen Meer die Pipelines für Turkish Stream verlegen. „Die Pipelay-Arbeit sollte im Juli 2017 beginnen und im ersten Quartal des Jahres 2018 abgeschlossen sein“, sagte ein Sprecher der Schweizer Gruppe am 12. Dezember der aserbaidschanischen Nachrichtenagentur Trend News. Die Allseas Group hatte am 8. Dezember einen diesbezüglichen Vertrag mit der Firma South Stream Transport B.V. geschlossen. South Stream Transport B.V. ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen von Gazprom. Im Rahmen des Vertrages soll Allseas über 900 Kilometer Rohre entlang des Meeresbodens legen.
Die Regierungsvereinbarung zum Bau von Turkish Stream zwischen Moskau und Ankara wurde am 10. Oktober unterzeichnet. Das Abkommen sieht den Bau von zwei Zweigen der Hauptgasleitung unter dem Schwarzen Meer vor, wobei die Kapazität jedes Zweiges 15,75 Milliarden Kubikmeter Gas beträgt. Ein Pipeline-Strang soll Gas direkt an den türkischen Markt liefern. Der zweite Strang soll Gas durch die Türkei nach Europa liefern.
Die USA sind gegen den Bau von Turkish Stream, weil Russland dadurch die Möglichkeit gegeben wird, die Ukraine als Transitland für Gas nach Europa zu umgehen. Das zweite Projekt, das die Russen nutzen wollen, um die Ukraine als Transitland zu umgehen, ist die deutsch-russische Nord Stream 2, die über die von Russland über die Ostsee nach Deutschland führt. Sollten beide Projekte verwirklicht werden, würden die Türkei und Deutschland zu zwei wichtigen Energiezentren in Eurasien aufsteigen.