Politik

Griechische Küstenwache gibt Warnschüsse auf türkisches Schiff ab

Lesezeit: 2 min
03.07.2017 21:00
Vor Rhodos ist es zu einem Zwischenfall gekommen. Die griechische Küstenwache gab Warnschüsse auf ein türkisches Schiff ab.
Griechische Küstenwache gibt Warnschüsse auf türkisches Schiff ab

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Die griechische Küstenwache hat nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Deniz Haber Ajansi am Montagnachmittag das türkische Frachtschiff M/V ACT beschossen. Der Angriff soll in internationalen Gewässern stattgefunden haben. Das Frachtschiff soll 18 Mal getroffen worden sein.

Die griechische Küstenwache meldet in einer Mitteilung: „Am heutigen Tag bekam die Hafenbehörde von Rhodos einen anonymen Hinweis per Telefon auf ein mit Drogen beladenes Schiff mit türkischer Flagge unter dem Namen ACT. Das Schiff befand sich in der Nähe von Rhodos in griechischen Gewässern (...). Die Küstenwache forderte den Kapitän des Schiffs ACT auf, bei Trianda zu stoppen. Der Kapitän folgte dieser Anweisung nicht. Es wurden Warnschüsse abgegeben, doch das Schiff änderte seinen Kurs nicht und fuhr in die türkischen Gewässer. Die türkischen Behörden wurden über den Vorfall informiert.“

Seit mehreren Monaten fühlt sich die Türkei in der Ägäis von Griechenland provoziert. Am 16. April 2017 flogen der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos und der Oberkommandierende der griechischen Streitkräfte, Alkiviadis Stefanis, auf die Insel Agathonisi direkt vor der türkischen Küste, berichtet die griechische Tageszeitung Elefteros Typos. Dort führten sie mit mehreren Soldaten eine Aktion durch. Es wurden gemeinsam Lämmer am Spieß gebraten. Diese symbolische Aktion geht auf die griechische Besatzung der Türkei von 1919 bis 1922 zurück. Damals hatten die griechischen Besatzer in den eroberten Gebieten der Türkei demonstrativ Lämmer am Spieß gebraten, um den Türken zu verdeutlichen, dass sie am Ende seien, berichtet die Zeitung Sözcü.

Die AFP berichtet:

Der Kapitän eines türkischen Frachtschiffs hat der griechischen Küstenwache vorgeworfen, am Montag vor der Insel Rhodos in der Ägäis mehrere Schüsse auf sein Schiff abgefeuert zu haben. Das türkische Außenministerium sprach von einem "empörenden" Vorfall. Die griechische Polizei teilte mit, nach einem anonymen Hinweis, dass das Schiff Drogen transportiere, seien "Warnschüsse" abgefeuert worden.

"Das Schiff hat 16 Einschusslöcher", sagte Kapitän Sami Kalkavan dem Nachrichtensender CNN-Türk. Die griechische Küstenwache habe das Feuer eröffnet, da er sich geweigert habe, für eine Inspektion anzuhalten.

"Die griechische Küstenwache hat uns aufgefordert, uns für eine Kontrolle umgehend in den Hafen von Rhodos zu begeben. Wir haben das abgelehnt", berichtete der Kapitän. Daraufhin habe die Küstenwache gedroht, das Feuer zu eröffnen, wenn er nicht anhalte, was dann auch geschehen sei. Die Besatzung habe eine "sehr gefährliche" Situation erlebt. Verletzt wurde der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge niemand.

Das türkische Außenministerium reagierte mit scharfer Kritik auf den Vorfall. Es gebe "absolut keine Rechtfertigung, das Feuer zu eröffnen", teilte das Ministerium in Ankara mit.

Die griechische Hafenpolizei teilte mit, der Kapitän habe in griechischen Gewässern die Aufforderung, die Maschinen zu stoppen, nicht befolgt. Daraufhin seien "Warnschüsse" abgegeben worden. Zuvor hätten die griechischen Behörden einen "anonymen Hinweis" erhalten, dass das Schiff Drogen transportiere.

Die "M/V ACT" war nach Angaben des Kapitäns auf dem Weg vom südtürkischen Iskenderum nach Izmit im Nordwesten der Türkei. Türkische Medien berichteten, die türkische Küstenwache habe zwei Boote an den Ort des Zwischenfalls entsandt. Viele griechische Ägäis-Inseln liegen direkt vor der türkischen Küste. Es gibt dort regelmäßig Spannungen, da sich die NATO-Partner Verletzungen ihrer Hoheitsgebiete vorwerfen.

Der Vorfall fällt mitten in eine neue Verhandlungsrunde über die Wiedervereinigung der geteilten Insel Zypern. Athen und Ankara wirken zusammen mit der früheren Kolonialmacht Großbritannien als Garantiemächte bei den Gesprächen in der Schweiz.


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