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Die Deutsche Flugsicherung (DFS) sieht dringenden Handlungsbedarf für eine schärfere Regulierung der Drohnenflüge in Deutschland. Bis Ende August seien bereits 60 Behinderungen von Piloten gemeldet worden, sagte DFS-Chef Klaus-Dieter Scheurle der Zeitung Die Welt. Dies entspricht einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Jahr 2015 wurden im gesamten Jahr nur 14 Behinderungen gemeldet.
„Wir haben hier ein radikal zunehmendes Problem“, sagte Scheurle der Zeitung. Drohnen werden demnach zunehmend zur Gefahr für den Flugverkehr, weil sie für das Flugsicherungssystem der DFS nicht sichtbar sind. „Wir müssen Drohnen für die Flugsicherung sichtbar machen“, forderte Scheurle.
Dazu gibt es bereits Vorbereitungen. Demnach testet die DFS zusammen mit der Deutschen Telekom die Möglichkeit, Drohnen über das Mobilfunknetz zu orten. Dazu müssten die Drohnen aber einen LTE-Mobilfunksender bekommen. In einer ersten Zwischenbilanz zeigen sich beide Unternehmen zufrieden. „Erste Funktionen des Systems sind in wenigen Monaten technologisch einsatzreif“, sagte DFS-Chef Scheurle.
Der weltweit größte Drohnenhersteller DJI spricht sich allerdings gegen eine Ausstattung aller Drohnen mit einer Mobilfunkverbindung aus. Dies würde zu hohe Kosten verursachen und wäre nicht angemessen vor dem Hintergrund der tatsächlichen Risiken durch kleinere Drohnen, hieß es in einer Stellungnahme. Zudem stelle dies einen Eingriff in die Privatsphäre von Drohnenpiloten dar.
Drohnen werden in Deutschland immer beliebter. Nach Schätzungen der DFS sind bereits hunderttausende der Fluggeräte hierzulande im Einsatz. Eine neue Drohnenverordnung verpflichtet Piloten ab Oktober, ihren Namen und ihre Anschrift auf einer Plakette an ihren Drohnen anzubringen, damit bei einem Unfall die Drohne dem Besitzer zuzuordnen ist. Eine Registrierung der Drohnen ist jedoch nicht vorgesehen.