Finanzen

Deutsche Ryanair-Piloten streiken am Freitag

Lesezeit: 1 min
08.08.2018 11:08
Die deutschen Piloten von Ryanair treten am Freitag in den Ausstand.
Deutsche Ryanair-Piloten streiken am Freitag

Mitten in der Ferienzeit machen die deutschen Ryanair-Piloten mit ihrer Streikdrohung ernst. Sie wollen wie ihre Kollegen in mehreren anderen europäischen Ländern am Freitag die Arbeit niederlegen, wie die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit am Mittwoch mitteilte. Bei Ryanair sei kein konstruktiver Wille zu einer Einigung erkennbar, begründete VC-Präsident Martin Locher in einer Pressekonferenz in Frankfurt den Schritt. Betroffen vom Streik der deutschen Piloten sind alle Verbindungen des Billigfliegers, die zwischen Freitagfrüh um 03:01 Uhr und Samstagfrüh um 02:59 Uhr aus Deutschland abfliegen sollen. Am Freitag legen auch die Ryanair-Piloten in Belgien, Irland und Schweden die Arbeit nieder. Das Unternehmen hat deshalb bereits 146 von rund 2400 geplanten Flügen in Europa gestrichen.

Die Vereinigung Cockpit, bereits kampferprobt in Konflikten mit der Lufthansa, verhandelt seit Anfang Januar mit Ryanair. Ihr Ziel ist es, erstmals einen Tarifvertrag bei Ryanair abzuschließen und eine bessere Bezahlung durchzusetzen. Nach den fehlenden Fortschritten bei den Verhandlungen hatten sich in einer Urabstimmung 96 Prozent der befragten Gewerkschaftsmitglieder für einen Arbeitskampf ausgesprochen.

Die Gewerkschaft hatte Ryanair eine letzte Frist bis zum vergangenen Montag gesetzt, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Die Ryanair-Geschäftsführung habe sich in einem Schreiben an die Gewerkschaft aber darauf beschränkt, die aus ihrer Sicht maßgeblichen Verhandlungspositionen zu wiederholen und zusammenzufassen, erklärte die Vereinigung Cockpit.

Ryanair beschäftigt in Deutschland rund 400 Piloten - einige davon als selbstständige Piloten. Die Vereinigung Cockpit hat sich bisher nicht dazu geäußert, wie viele davon bei der Gewerkschaft organisiert sind. Ein erster Warnstreik der deutschen Ryanair-Piloten kurz vor Weihnachten war verpufft, kein Flug fiel aus.

Ryanair wird derzeit von einer Streikwelle erfasst. Die irischen Piloten haben bereits vier Mal die Arbeit niedergelegt, ein Schlichter soll nun eine Lösung in dem verhärteten Konflikt finden. Ryanair hatte wegen vorangegangener Streiktage der Piloten angekündigt, insgesamt 300 Arbeitsplätze in Dublin abzubauen. Die Airline hatte zudem erklärt, der Konzern habe durch die streikbedingten Flugausfälle weniger Buchungen und müsse deshalb die Flugzeugflotte für den Winterflugplan in Dublin um ein Fünftel reduzieren.

Auch mit dem Kabinenpersonal liegt Ryanair im Clinch. Vor rund zwei Wochen musste das Unternehmen wegen eines Streiks der Flugbegleiter in Spanien, Portugal, Italien und Belgien mehrere Hundert Flüge streichen.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...