Finanzen

Diese Banken geben die Negativzinsen der EZB an ihre Kunden weiter

Die Sparkasse Rotenburg-Osterholz ist als erste deutsche Bank der Absenkung der Negativzinsen durch die EZB gefolgt. Hinzu kommt, dass die Bank gezwungen ist, alle langfristigen Sparverträge ihrer Kunden aufzukündigen. Auch andere Sparkassen und Volksbanken geben die negativen Einlagezinsen der EZB inzwischen an ihre Kunden weiter.
25.09.2019 12:05
Aktualisiert: 25.09.2019 12:07
Lesezeit: 1 min

.

Als erste Sparkasse in Deutschland hat die Sparkasse Rotenburg-Osterholz ihren Negativzins auf minus 0,5 Prozent gesenkt. Sie ist dabei den Vorgaben der EZB gefolgt. Das geht aus Daten des Internetportals Verivox hervor. Zuvor lag der Negativzins der Sparkasse Rotenburg-Osterholz bei minus 0,4 Prozent.

Weitere Banken, die derzeit Negativ-Zinssätze bei den von ihnen angebotenen (Tagesgeld-)Konten aufweisen sind die EthikBank (minus 0,4 Prozent), die Skatbank (minus 0,4 Prozent), die Sparda-Bank Berlin (minus 0,4 Prozent), die Sparkasse Harburg-Buxtehude (minus 0,4 Prozent), die Volksbank Baden-Baden Rastatt (minus 0,2 Prozent), die Volksbank Eisenberg (minus 0,4 Prozent), die Volksbank Ettlingen (minus 0,4 Prozent), die Volksbank Freiburg (0,4 Prozent), die Volksbank Stendal (0,4 Prozent), die VR-Bank, Alzenau (0,4 Prozent), die VR Bank Bayreuth-Hof (0,4 Prozent), die VR-Bank Landsberg-Ammersee (0,4 Prozent) und die VR-Bank Mittelsachsen (0,4 Prozent).

Die Sparkasse Rotenburg-Osterholz kündigt zudem in einer Mitteilung an, dass zum 1. Januar 2020 alle langfristigen Sparverträge gekündigt werden. “Aufgrund der Situation an den Kapitalmärkten kann die Sparkasse zur Erfüllung des Wirtschaftlichkeitsgebotes einzelne bestehende Sparverträge nicht mehr fortsetzen. Es handelt sich um zum Teil Jahrzehnte alte Verträge, die die höchste Prämienstufe (50% Prämie) bis 31.12.2019 erreicht haben. Die Weiterführung dieser Sparverträge im dauerhaften Niedrigzinsumfeld ist nicht mehr tragbar”, so die Bank.

Die Bank äußert Kritik an der EZB und führt aus, wie die Kunden und Banken von den Negativzinsen betroffen sind. Die Bank wörtlich: “In der Realität stellt sich das so dar, dass Sparer ihr Geld zur Sparkasse bringen, damit es dort sicher verwahrt wird. Einen Zins bekommen sie dafür nicht – den hat die EZB abgeschafft. Aber die Sparkasse muss nun dafür, dass sie das Geld ihrer Kunden verwahrt, Geld an die EZB bezahlen – das sogenannte Verwahrentgelt. Und eine Änderung dieser Situation ist mindestens mittelfristig nicht absehbar. Dieses wirkt sich auf die Verzinsung der Einlagenprodukte aus, da die Kundengelder zu aktuellen und damit sehr geringen Marktzinsen angelegt werden müssen. Zudem zahlt die Sparkasse für Guthaben bei der EZB bereits seit längerem pro Jahr Minuszinsen in Millionenhöhe.”

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der XRP-ETF-Markt steht vor einem bedeutenden Wandel: Bereitet er den Weg für ein herausragendes Jahr 2026?

Der Kryptowährungsmarkt steht erneut vor einem potenziellen Wendepunkt. Während Bitcoin und Ethereum im Fokus institutioneller Anleger...

DWN
Politik
Politik Drohnenabwehrzentrum startet: Bund und Länder bündeln Kräfte zur Gefahrenabwehr
17.12.2025

In Berlin startet ein neues Drohnenabwehrzentrum, das Behörden, Bundeswehr und Nachrichtendienste enger verzahnen soll. Drohnensichtungen...

DWN
Politik
Politik EU-Parlament macht Weg für Verzicht auf russisches Gas frei
17.12.2025

Die EU steuert auf einen harten Schnitt zu: Spätestens 2027 soll Schluss sein mit russischem Gas. Doch Ausnahmen, LNG und der Streit mit...

DWN
Politik
Politik Aus Bürgergeld wird Grundsicherung: Kabinett schickt mehrere Reformen auf die Strecke
17.12.2025

Letzte Kabinettsrunde vor Weihnachten: Von Grundsicherung über Rente bis Kurzarbeitergeld treibt die Regierung mehrere Reformen an. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank bringt den Wero-Bezahldienst zu Millionen Kunden
17.12.2025

Der Wero-Bezahldienst erreicht jetzt Millionen Bankkunden: Deutsche Bank und Postbank schalten den vollen Funktionsumfang frei. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Inflation im November bei 2,1 Prozent
17.12.2025

Die Eurozone-Inflation wirkt auf den ersten Blick stabil – doch eine neue Eurostat-Schätzung verändert den Blick auf den November. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steve Jobs und die Zukunft der Führung: Warum Chefs jetzt umdenken müssen
17.12.2025

Der Mittelstand arbeitet noch nach Regeln von gestern – doch die Herausforderungen von heute lassen sich damit kaum lösen. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Ifo-Index schwach – Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung
17.12.2025

Der Ifo-Index sendet zum Jahresende ein klares Warnsignal für Deutschlands Wirtschaft. Sinkende Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und...

DWN
Panorama
Panorama DHL-Betrugsmasche: Wie Kriminelle die Vorweihnachtszeit und das Paketchaos ausnutzen
17.12.2025

In der Vorweihnachtszeit nutzen Kriminelle das Paketchaos aus, um sich mit der sogenannten DHL-Betrugsmasche zu bereichern. Gefälschte...