Weltwirtschaft

Schiffsdaten: Außergewöhnlich hohes Verkehrsaufkommen auf internationalen Seewegen

Lesezeit: 2 min
20.03.2020 13:00  Aktualisiert: 20.03.2020 13:00
Auf den internationalen Seewegen ist ein hohes Verkehrsaufkommen zu beobachten. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten präsentieren Ihnen die Live-Daten.
Schiffsdaten: Außergewöhnlich hohes Verkehrsaufkommen auf internationalen Seewegen
Die internationalen Seewege laufen auf Hochtouren. (Grafik: Marinetraffic.com)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
China  
Europa  
USA  
Geopolitik  

Aus den Daten des Portals Marinetraffic.com, das die Live-Positionsdaten und Bewegungen von Schiffen wiedergibt, geht hervor, dass derzeit ein hohes Verkehrsaufkommen auf den weltweiten Seewegen stattfindet. Ein Sprecher des Verbands Deutscher Reeder (VDR) sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichen: “Wir gehen derzeit davon aus, dass die internationalen Logistikketten über das Meer weitgehend intakt sind. In China verbessert sich die Lage, was Häfen, Produktion und Ladung angeht, zusehends.”

Die internationalen Seewege

Auf den weltweiten Seewegen ist aktuell (20. März 2020/zwischen 12 und 12.30 Uhr) ein großer Schiffsverkehr zu beobachten. Am Persischen Golf ist eine hohe Konzentration an Versorgungsschiffen zu beobachten, während beispielsweise im Südpazifik westlich von Ecuador eine Ansammlung von Sportbooten und Yachten zu verzeichnen ist. Entlang der Nordostküste Lateinamerikas sind zahlreiche Tanker zu beobachten, die bis zum Golf von Mexiko drängen und wieder zurückfahren. In den Binnengewässern der USA tummeln sich fast ausschließlich Schlepper und Spezialfahrzeuge, die in den Golf von Mexiko fahren. Vor der Küste von China ist eine hohe Konzentration von Frachtschiffen und eine sehr geringe Konzentration von Tankern zu beobachten. Durch den Panamakanal fahren hauptsächlich Frachtschiffe und Tanker sowie einige Sportboote und Yachten.

Die Nadelöhren der Welt

Die Meerenge zwischen Indonesien und Malaysia, die die kürzeste Seeroute zwischen dem Golf und Asien ist und als Straße von Malakka bezeichnet wird, wird mehrheitlich von Tankern befahren. Es sind auch einige wenige Frachtschiffe zu beobachten.

Am Suez-Kanal in Ägypten, der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbindet, fuhren am 20. März 2020 um 12.29 Uhr hauptsächlich Frachtschiffe, einige Tanker und das Kreuzfahrtschiff MSC Splendida, das der Schweizer Reederei MSC Cruises angehört.

Die Meerenge Bab al-Mandab, die am Horn von Afrika an der Einfahrt vom Indischen Ozean ins Rote Meer liegt, weist hauptsächlich einen Verkehr von Frachtschiffen mit einer geringen Konzentration von Tankern auf. Durch die Straße von Hormus, die die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman bildet, fahren derzeit zahlreiche Tanker in beide Richtungen.

Im Beringmeer und im Ochotskischen Meer befinden sich vor allem Fischerboote.

In Europas Gewässern

In der Meerenge zwischen Ost- und Nordsee (KATTEGAT/SKAGERAK), die eine wichtige Route für russische Erdölexporte nach Europa darstellt, ist eine mittlere Konzentration von Tankern, Versorgungsschiffen und Frachtschiffen zu beobachten. Als einziger Massengutfrachter befindet sich dort auch die TD Tokyo.

Im östlichen Mittelmeer und am Bosporus befinden sich vor allem Frachtschiffe, während sich im restlichen Mittelmeer sehr viele Frachtschiffe und Tanker tummeln. Entlang des nordöstlichen Küstenstreifens von Spanien und an der Küste von Sizilien ist eine hohe Konzentration von Fischerbooten zu beobachten.

                                                                                ***

Cüneyt Yilmaz ist Absolvent der oberfränkischen Universität Bayreuth. Er lebt und arbeitet in Berlin.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...