Politik

Verlogener Flüchtlings-Deal: Merkel hat die Türkei regelrecht „bestochen“ – und will es wieder tun

Der türkische Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu wirft Angela Merkel und der EU vor, die Türkei „bestochen“ zu haben, damit das Land als Flüchtlingswärter agiert. Angesichts der neuen afghanischen Flüchtlingswelle ist ihm der Geduldsfaden gerissen. Er warnt die türkische Regierung davor, einen neuen Flüchtlings-Deal mit Merkel und der EU abzuschließen.
26.07.2021 15:47
Aktualisiert: 26.07.2021 15:47
Lesezeit: 1 min

Kemal Kılıçdaroğlu, der führende Oppositionsführer der Republikanischen Volkspartei (CHP), hat seine Warnung vor dem Zustrom von Flüchtlingen in die Türkei bekräftigt, so der englischsprachige Dienst der Zeitung „Hürriyet“.

Der „Westen hat gesehen“, dass er die Türkei in ein „offenes Gefängnis für Flüchtlinge“ verwandeln kann , sagte Kılıçdaroğlu am 25. Juli 2021 in einer Videobotschaft auf Twitter.

„Das eigentliche Überlebensproblem unseres Landes ist der Zustrom von Flüchtlingen. Jetzt sind wir im afghanischen Zustrom gefangen“, sagte er und kritisierte die Regierung dafür, dass sie zu diesem Thema schweigt. Scharfe Kritik übte er an Bundeskanzlerin Angela Merkel und der EU, die die Türkei zum „Flüchtlingswärter“ Europas gemacht hätten. Dieses Ziel hätten sie durch das „Bestechungs-Paket“ erreicht, womit Kılıçdaroğlu den Flüchtlings-Deal meint.

„Die türkischen Behörden gaben am 19. Juli 2021 bekannt, dass Sicherheitskräfte seit dem 10. Juli fast 1.500 Migranten, die meisten davon Afghanen, nahe der südöstlichen Grenze des Landes zum Iran sowie elf Personen wegen des Verdachts des Menschenhandels festgenommen haben“, so Al-Monitor. Die Zeitung berichtet, dass die Türkei vor einer großen Flüchtlingswelle aus Afghanistan stehe.

Der CHP-Chef richtet weitere Worte an den türkischen Präsidenten: „Brüssel schnürt ein neues Bestechungspaket, damit die Türkei die afghanischen Flüchtlinge von Europa fernhält. Es besteht ein Risikopotenzial von 500.000 bis eine Million Afghanen. Lassen Sie sich nicht ein auf dieses Geld, was sie Ihnen geben wollen.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliardäre wetten gegen Amerika – Kommt die große Europa-Rally?
30.06.2025

US-Aktien galten lange als die Könige der Rendite. Doch jetzt wittern Großanleger bessere Chancen in Europa. Ein gefährlicher Trend für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Darum müssen Unternehmen jetzt mit ESG starten: „In Zukunft wird es die Lizenz zum Wirtschaften sein“
30.06.2025

Nachhaltigkeit wird zum Muss: Bald dürfen nur noch Firmen mit starker ESG-Strategie am Markt bestehen. Eine Expertin erklärt, was jetzt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Babyboomer verlassen die Bühne: Jetzt kommt das große Chaos am Arbeitsmarkt
29.06.2025

Die Babyboomer verabschieden sich in Scharen – und mit ihnen verschwinden Loyalität, Erfahrung und Arbeitsdisziplin. Zurück bleibt ein...

DWN
Panorama
Panorama Ersatzpflege: Was sich für pflegende Angehörige ab dem 1. Juli ändert
29.06.2025

Pflegende Angehörige stemmen den Großteil der häuslichen Pflege in Deutschland – oft bis zur Erschöpfung. Doch was passiert, wenn sie...

DWN
Immobilien
Immobilien Heizkosten: Vergleich der Kosten für verschiedene Heizungslösungen - Tipps
29.06.2025

Heizöl, Pellets, Gasheizung oder Wärmepumpe: Wer 2025 neu heizt, muss weiterhin hohe Kosten einpreisen. Doch welche Heizungslösung ist...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Elon Musks X wird zur Bank: Der Angriff auf das Finanzsystem
29.06.2025

Elon Musks Plattform X will mehr sein als ein soziales Netzwerk. Mit eigenen Finanzdiensten und digitaler Geldbörse kündigt sich eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pandora und Amazon decken globales Fälschernetzwerk auf
29.06.2025

Pandora und Amazon decken ein globales Netzwerk von Produktpiraten auf. Die Drahtzieher in China sitzen nun im Gefängnis – doch die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verteidigungsbranche boomt: Diese fünf Aktien setzen Analysten jetzt auf die Watchlist
29.06.2025

Der globale Rüstungsboom bietet Anlegern neue Chancen. Fünf Aktien stehen bei Analysten hoch im Kurs – von Hightech-Zulieferern bis zu...