Finanzen

Bundesbank: „Gleiches Ausmaß an Schutz der Privatsphäre wie das Bargeld wird ein digitaler Euro voraussichtlich nicht bieten“

Lesezeit: 1 min
25.10.2021 13:06  Aktualisiert: 25.10.2021 13:06
Ein digitaler Euro wird einer Bundesbank-Analyse zufolge von den Bürgern hierzulande eher als Ergänzung zum Bargeld angesehen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein digitaler Euro wird einer Bundesbank-Analyse zufolge von den Bürgern hierzulande eher als Ergänzung zum Bargeld angesehen. „Dies bestärkt das Vorhaben des Eurosystems, den digitalen Euro zusätzlich zu Bargeld und nicht an dessen Stelle anzubieten, sollte eine Entscheidung für seine Einführung fallen“, so das Fazit der Autoren in dem am Montag vorgestellten Bundesbank-Monatsbericht. Die Studien-Ergebnisse basieren weitgehend auf Interviews in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa, das insgesamt 40 ausgewählte Personen in Deutschland dazu in sogenannten Leitfaden-Interviews eingehend befragt hat.

In einer repräsentativen Befragung Ende Juli hatten allerdings erst 44 Prozent der Bevölkerung von einem digitalen Euro gehört oder gelesen. Ein digitaler Euro wird von der Bundesbank als eine elektronische Form von Zentralbankgeld definiert. Er wäre demnach von der Europäischen Zentralbank geschützt und reguliert. Er wäre zugleich ausfallsicher, da eine Zentralbank nicht bankrottgehen kann. Ein digitaler Euro wäre somit nicht gleichzusetzen mit Krypto-Assets wie zum Beispiel dem Bitcoin.

Laut den Autoren der Studie setzen Privatpersonen in Bezug auf einen transparenten und sicheren Umgang mit ihren persönlichen Daten ein großes Vertrauen in die Zentralbank. Speziell im Kontext von Online-Zahlungen wird die Möglichkeit, den privaten Zahlungsanbietern ausweichen zu können, demnach als wichtige Eigenschaft eines digitalen Euro angesehen.

Insbesondere überzeugte Barzahler stünden dem digitalen Euro allerdings eher skeptisch gegenüber. „Das gleiche Ausmaß an Schutz der Privatsphäre wie das Bargeld wird ein digitaler Euro voraussichtlich nicht bieten können, und dementsprechend sind die Angst vor Überwachung, vor zu großer Datentransparenz und allgemein vor dem Missbrauch der Daten wesentliche Treiber der in dieser Gruppe vorherrschenden Skepsis“, heißt es in der Studie weiter.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Droht Deutschland der Bankrott? Bundestag setzt Haushaltswoche aus - trotz nahender Haushaltssperre!
21.11.2024

Die Haushaltskrise eskaliert nach dem Ampel-Aus: Nach der abgesagten Sitzungswoche zur Finanzierung der Haushalte, liegen die Etats für...