Deutschland

BER-Chefin: Geld des Flughafens reicht nur bis Anfang 2022

Ein Jahr nach Eröffnung braucht der Hauptstadtflughafen "schnell Geld", sagt die neue BER-Chefin Aletta von Massenbach. Die massiven Probleme bei der Abfertigung sollen behoben werden.
30.10.2021 16:01
Lesezeit: 1 min

Ein Jahr nach Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER hat dessen Chefin Aletta von Massenbach erneut auf die angespannte Finanzsituation hingewiesen. «Wir brauchen schnell Geld, wir brauchen Cash», sagte sie dem Tagesspiegel. Die Liquidität der Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB) reiche nur noch bis zum ersten Quartal 2022. Die frühere Finanzchefin des Unternehmens hatte den Chefposten Anfang Oktober übernommen.

Hauptaufgabe wird es sein, die FBB aus der Krise zu führen: 2020 machte das Staatsunternehmen gut eine Milliarde Euro Verlust. Auch für die kommenden Jahre rechnet die FBB mit hohen Fehlbeträgen. «Wir können den Kapitaldienst für eine lange Zeit nicht selbst stemmen», betonte von Massenbach. Bis 2026 braucht die FBB demnach von ihren drei Eignern weitere 2,4 Milliarden Euro.

Für Kritik sorgte zuletzt vor allem aber das Reise-Chaos am BER zum Auftakt der Herbstferien. Aufgrund personeller Engpässe und aufwendigerer Kontrollen in der Corona-Krise war es am zweiten Oktober-Wochenende zu teils chaotischen Szenen am Flughafen gekommen. Das Bundesverkehrsministerium hat nun einen schriftlichen Bericht zum ersten Jahr des Betriebs angefordert.

Darin solle dargestellt werden, wie der aktuelle Stand am Airport ist und was in den Abläufen noch verbessert werden kann, hieß es am Samstag aus dem Ministerium. Auch die finanzielle Situation der Flughafengesellschaft solle erörtert werden. Erwartet werde der Bericht bis 5. November.

Wie die Welt am Sonntag berichtet, reagiert der geschäftsführende Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) damit auch auf die zahlreichen anderen Probleme am neuen Flughafen. Berichtet werde unter anderem von überquellenden Mülltonnen, bereits kaputten Bodenfliesen, häufig verschmutzten Toiletten sowie defekten Rolltreppen und Aufzügen, schreibt die Zeitung. Zu all diesen Themen solle das Management bis Ende kommender Woche Stellung nehmen und Lösungsvorschläge machen.

Im Anschluss ist laut Ministerium ein Gespräch zwischen Scheuer und der BER-Chefin von Massenbach geplant. Diese versicherte im Tagesspiegel-Interview: «Ich garantiere, dass wir alles tun, damit es so reibungslos wie möglich funktioniert.» Die Bilder hätten auch dem Unternehmen sehr weh getan. «Wir wollen den Menschen das Reisen ermöglichen und nicht schwer machen», so von Massenbach im Interview mit der Berliner Zeitung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...