Politik

Impfpflicht und „Great Reset“: Ökonom wirft Medien und Politik „Massenmanipulation“ vor

Lesezeit: 5 min
06.01.2022 22:45
Ein renommierter Ökonom wirft „Massenmedien“ und Politik eine gezielte Manipulation im Verlauf der Pandemie vor. Hinter der Impfpflicht-Kampagne vermutet er ein politisches Kalkül im Rahmen der „Great Reset“-Initiative. Eine streitbare Analyse.
Impfpflicht und „Great Reset“: Ökonom wirft Medien und Politik „Massenmanipulation“ vor
Die schlimmsten Corona-Proteste fanden bisher in Frankreich statt. (Foto: dpa)
Foto: Michel Euler

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Der Ökonom Philipp Bagus äußert sich auf der Webseite des „Ludwig Mises Institute“ zum Zusammenhang zwischen der Impfpflicht und der „Great Reset“-Initiative des Weltwirtschsaftsforums (WEF). Sein Beitrag trägt den Titel „Impfstoff-Mandate und der Great Reset“.

Bagus führt aus:

„Der Druck auf die Ungeimpften wächst. Während die Geimpften in einigen Ländern einen Teil ihrer Freiheiten zurückerhalten, die ihnen durch die Covid-Interventionen genommen wurden, geht es den Ungeimpften nicht so gut. Sie werden gezielt diskriminiert. Der Zugang zu öffentlichen Räumen und das Reisen werden für sie erschwert. In manchen Ländern gibt es für einige Berufe sogar eine Impfpflicht. Aber warum ist die Impfkampagne für die Regierungen so wichtig, dass sie den Druck so stark erhöhen? Und wer hat ein Interesse an der weltweiten Impfkampagne? Um diese Fragen zu beantworten, ist es notwendig, das vorherrschende Impfnarrativ zu analysieren und zu fragen, wer davon profitiert. Dabei muss dem Interessenbündnis zwischen Staat, Medien, Pharmaindustrie und supranationalen Institutionen Rechnung getragen werden.“

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Über die Ausweitung der Staatsmacht führt Bagus aus:

„In der Covid-19-Krise haben Politiker Angst und Hysterie systematisch verstärkt. Dies war kein Zufall und überrascht nicht, denn der Staat baut seine Daseinsberechtigung auf dem Argument auf, dass er die Bevölkerung vor inneren und äußeren Gefahren schützt (...) Das Narrativ ist, dass der Bürger ohne die Hilfe des Staates wehrlos wäre gegenüber Hunger, Armut, Unfälle, Krieg, Terrorismus, Krankheiten, Naturkatastrophen und Pandemien. Es liegt daher im Interesse des Staates, Angst vor möglichen Gefahren zu schüren, die er dann vorgibt zu lösen, um so seine Macht auszubauen. Ein relativ neues Beispiel ist die Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten in den USA als Reaktion auf die Terrorgefahr nach den Anschlägen vom 11. September und dem zweiten Irakkrieg. Ebenso lag es im Interesse der Regierungen, gezielt Angst zu schüren und Covid-19 als einzigartiges Killervirus darzustellen, um die Staatsmacht auf Kosten der Grundrechte der Bürger in einem in Friedenszeiten unbekannten Ausmaß auszuweiten.“

Über die Gesundheitskosten im Verlauf der Lockdowns führt er aus:

„Zu den indirekten und langfristigen Gesundheitskosten von Lockdowns gehören Selbstmorde, Depressionen, Alkoholismus, stressbedingte Krankheiten, frühere Todesfälle durch abgesagte Operationen und Screenings sowie ein allgemein niedrigerer Lebensstandard (…) Viele dieser Folgen werden nach den nächsten Wahlen oder noch später eintreten und sind nicht sichtbar (…) Und wenn in sechs Jahren jemand an Alkoholismus oder einer im Zuge von Lockdowns entstandenen Depression stirbt, werden die meisten Menschen wahrscheinlich nicht die Lockdown-Politiker verantwortlich machen, und wenn doch, sind diese Politiker möglicherweise bereits abgesetzt. Daher liegt es im Interesse der Politik, eine Bedrohung zu überschätzen und eine Überreaktion zu zeigen. Die meisten Leute werden wahrscheinlich nicht die Lockdown-Politiker verantwortlich machen, und wenn sie es tun, werden diese Politiker möglicherweise bereits abgesetzt sein.“

Im Zusammenhang mit der Impfung meint er:

„Doch wie kann man gleichzeitig Angst vor einem Killervirus schüren und zur Normalität zurückkehren? Der Ausweg ist die Impfung. Mit der Impfkampagne kann sich der Staat als Retter aus der großen Gefahr inszenieren. Der Staat organisiert Impfungen für seine Bürger und gibt den Bürgern die Impfungen ‚umsonst‘. Ohne diese ,Impfrettung‘ und in einem dauerhaften Lockdown wären die negativen wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Einschränkungen der Bürgerrechte so groß, dass die Ressentiments in der Bevölkerung weiter wachsen und letztlich in Unruhen münden würden. Der Lockdown muss also früher oder später beendet werden. Sollten sich die Behörden jedoch ohne weitere Begründung aus den Lockdowns und Restriktionen zurückziehen und andeuten, die Gefahr sei doch nicht so groß gewesen und die Restriktionen seien eine Übertreibung und ein Fehler, würden sie viel Vertrauen in der Bevölkerung verlieren.“

„Durch staatliche Impfungen kann der Staat weiterhin an der Erzählung von der großen Bedrohung festhalten und trotzdem aus dem Lockdown herauskommen. Gleichzeitig kann er sich als Retter ausgeben, der durch Impfung möglicherweise etwas mehr Normalität herstellt. Dazu ist es notwendig, dass sich ein möglichst großer Teil der Bevölkerung auch impfen lässt, denn wenn nur ein Bruchteil der Bevölkerung geimpft wird, kann die Impfkampagne nicht als notwendiger Schritt zur Öffnung verkauft werden. Daher liegt es im Interesse des Staates, einen Großteil der Bevölkerung impfen zu lassen. Wenn diese Strategie funktioniert, hat der Staat einen Präzedenzfall geschaffen, seine Macht ausgebaut und auch die Bürger abhängiger gemacht. Die Bürger werden glauben, dass der Staat sie aus einer tödlichen Zwangslage gerettet hat und sie in Zukunft seine Hilfe brauchen werden. Im Gegenzug werden sie bereit sein, einen Teil ihrer Freiheiten dauerhaft aufzugeben. Die Ankündigung, dass eine staatlich organisierte jährliche Auffrischimpfung notwendig ist, wird die Abhängigkeit der Bürger verewigen.“

Scharfe Kritik übt der Ökonom an den „Massenmedien“:

„Die Massenmedien haben sich der Reihe angeschlossen und unterstützen aktiv die Impfnarrative. Staat und Massenmedien sind eng verknüpft. Framing durch die führenden Medien und die gezielte Ansprache der Bevölkerung haben eine lange Tradition (...) Die Unterstützung des Staates durch die Massenmedien hat mehrere Gründe. Einige Medien befinden sich in direktem Besitz des Staates, andere sind stark reguliert oder benötigen staatliche Lizenzen. Darüber hinaus sind Medienhäuser mit Absolventen staatlicher Bildungseinrichtungen besetzt. Zudem bietet gerade in Krisenzeiten eine gute Anbindung an die Regierung Vorteile und einen privilegierten Zugang zu Informationen. Die Bereitschaft, das Angstnarrativ des Staates zu tragen, kommt auch daher, dass negative Nachrichten und die Übertreibung von Gefahren Aufmerksamkeit erregen. In der Corona-Krise hat die einseitige Medienberichterstattung, die sich über die sozialen Medien verbreitet und kritische Stimmen gedämpft hat, zu Angst und Panik beigetragen und große psychische Belastungen in der Bevölkerung erzeugt.“

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Zur Rolle der supranationalen Organisationen währen der Pandemie sagt Bagus:

„Neben Nationalstaaten, Medien und Pharmakonzernen haben auch supranationale Organisationen ein Interesse an der Impfung der Weltbevölkerung. Supranationale Organisationen verfolgen aktiv eine Agenda, in der globale Impfkampagnen eine wichtige Rolle spielen. Zu diesen Organisationen gehören das Weltwirtschaftsforum (WEF), die Vereinten Nationen (UN), die EU, der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die eng miteinander verbunden sind.

Einige dieser Organisationen haben sich einen ,Great Reset‘ oder eine ,Great Transformation‘ zum Ziel gesetzt. In den Bereichen Pandemie- und Klimaschutz, Gender, Migration und Finanzsystem wollen diese Organisationen abgestimmte Antworten zum Wohle aller Menschen weltweit finden. Sie betonen gemeinsame Verantwortung und globale Solidarität. Die zentrale Steuerung von Impfungen, Klimawandel, Finanz- und Migrationsströmen trägt die Handschrift einer neuen Weltordnung. So lautete das Thema der Jahrestagung 2019 des WEF beispielsweise „ Globalization 4.0: Shaping a New Global Architecture in the Age of the Fourth Industrial Revolution‘.“

Bagus wörtlich:

„Tatsächlich werden die WHO, der IWF und die UNO von ehemaligen Kommunisten geführt. Das WEF wird von globalen Unternehmen finanziert, darunter die Pharmaindustrie und die großen Technologieunternehmen. Das WEF finanziert seinerseits maßgeblich die Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Die WHO wird auch maßgeblich von Pharmaunternehmen und der Bill and Melinda Gates Foundation finanziert, die weltweite Impfkampagnen anführt. Während der Covid-19-Krise hat auch die PharmaindustrieEinfluss auf die WHO ausgeübt hat. Und der IWF unterstützte Nationalstaaten nur, wenn sie die Empfehlungen der WHO befolgten.“

„Das UN-Policy Paper Shared Responsibility, Global Solidarity: Responding to the Socio-economic Impacts of COVID-19 betrachtet Covid-19 als einen Wendepunkt für die moderne Gesellschaft. Die Chance soll genutzt und global koordiniert gehandelt werden. Die großen Technologieunternehmen unterstützen diese Agenden. Sie sind auch Mitglieder des WEF.“

„Auch der Titel einer Keynote-Rede von IWF-Direktorin Kristalina Georgieva, ,From Great Lockdown to Great Transformation‘, unterstreicht den Gedanken, dass supranationale Organisationen die Corona-Krise für ihre Agenden nutzen wollen. Klaus Schwab, Gründer des WEF, argumentiert, dass die Covid-19-Krise eine „seltene Chance“ darstelle, ,neue Grundlagen für unsere Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme zu legen‘. In COVID-19: The Great Reset, gemeinsam mit Thierry Malleret verfasst, spricht Schwab von einem entscheidenden Moment und behauptet, eine neue Welt werde entstehen. Laut Schwab ist es Zeit für eine grundlegende Reform des Kapitalismus.“

Abschließend meint der Wissenschaftler:

„Somit kann das global koordinierte Impfprogramm als Baustein einer supranationalen Strategie eines ,Great Resets‘ interpretiert werden. Es werden globale Impfstrukturen aufgebaut, die für nachfolgende globale Impfkampagnen genutzt werden können. Aus Sicht der Befürworter eines ,Great Reset‘ unterstreicht eine global koordinierte Covid-19-Impfung die Notwendigkeit globaler Strukturen und Organisationen, die dann für andere globale Zwecke genutzt werden können, wie etwa die wirksame Bekämpfung des ,Klimawandels‘ und das Drängen auf einen ,Great Reset‘. Kurz gesagt, der Staat, die Medien, die Pharmaindustrie und supranationale Organisationen sind eng miteinander verflochten und haben ein gemeinsames Interesse an der Impfnarrative. Aus dieser Perspektive ist der wachsende Druck auf die Impffreien nicht überraschend.“


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