Deutschland

Rezession in Deutschland: Interesse an Firmengründungen auf Tiefstand

Lesezeit: 1 min
18.06.2022 09:43
Das Interesse an Unternehmensgründungen hat in Deutschland im vergangenen Jahr laut DIHK stark nachgelassen, vor allem in dem klassischen Gründer-Branchen.
Rezession in Deutschland: Interesse an Firmengründungen auf Tiefstand
Weitere Hiobsbotschaft für Wirtschaftsminister Robert Habeck: Die Deutschen wollen keine Firmen mehr gründen. (Foto: dpa)
Foto: Britta Pedersen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Vor allem in klassischen Gründer-Branchen wie Gastronomie und Einzelhandel interessierten sich immer weniger Menschen für den Schritt in die Selbstständigkeit, berichtet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in seinem "Report Unternehmensgründungen". Danach ist die Zahl derer, die sich bei den Industrie- und Handelskammern (IHKs) in persönlichen Gesprächen über eine Existenzgründung informiert hatten, um 10 Prozent gesunken.

Mit 159.682 persönlichen Gesprächen erreichte das Gründungsinteresse in Industrie, Handel und Dienstleistungsbranchen den tiefsten Wert in der seit 2002 geführten Statistik. In den IHK-Gründungsberatungen, denen meist bereits ein ausformuliertes Geschäftskonzept zugrunde liegt, betrug der Rückgang 13 Prozent.

"Wir sehen eine Reihe von besorgniserregenden Entwicklungen", sagte DIHK-Präsident Peter Adrian dem RND. "Erneut sind viele Gründungen zurückgestellt worden. Vor allem in den Bereichen, die das Unternehmertum in den Regionen prägen, beobachten wir eine deutliche Zurückhaltung." Besonders in Einzelhandel und Gastronomie seien die Unsicherheiten nach den langen Lockdown-Phasen infolge der Corona-Pandemie groß.

Laut DIHK wuchs aber das Interesse an Nebenerwerbsgründungen gegen den Trend. Vier Prozent mehr Gründer wollten sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ein zweites berufliches und finanzielles Standbein aufbauen. Auch bei größeren Betrieben legte die Zahl der Gründungen zu. An die Politik appellierte Adrian, die Erwartungen der Gründer ernst zu nehmen. Dazu gehörten weniger Bürokratie, einfache und schnelle Prozesse sowie ein besserer Zugang zur Gründungsfinanzierung.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Politik
Politik In der deutschen Wirtschaft überwiegt Pessimismus
27.12.2024

Wohin steuert die deutsche Wirtschaft nach dem zweiten Rezessionsjahr in Folge? Viele Verbände blicken mit Sorgen nach vorn. Die Gründe...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik „Atomkraft? Nein Danke“: Habeck-Ministerium manipulierte wohl AKW-Studie für Atomausstieg
26.12.2024

Manipulation im Wirtschaftsministerium? Wie interne Unterlagen jetzt aufdecken, soll das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck gezielt...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Überstunden steuerfrei: Ab 2025 wird es Realität?
26.12.2024

Überstunden ab 2025 steuerfrei? Wenn diese Pläne Wirklichkeit werden, könnten Arbeitnehmer von einer höheren Auszahlung ihrer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...