Erfolgreiche Übernahme eines Immobilienkonzerns: Die Aktionäre der EuroShop AG mit Sitz in Hamburg haben das Übernahmeangebot der Münchner Hercules GmbH angenommen. Die Bieterin gehört zur Holdinggesellschaft der Hercules Holdings S.a.r.l., die in Zukunft von der in Los Angeles beheimateten Finanzholding Oaktree Capital Group Holding und der zur Otto-Familienholding gehörenden Cura-Vermögensverwaltung kontrolliert wird.
Bereits im Mai dieses Jahres hat die Deutsche EuroShop AG eine Investorenvereinbarung mit der Hercules GmbH abgeschlossen, nach der sich Hercules verpflichtet hat, bei einer Übernahme 21,50 Euro je Aktie an die Aktionäre zu zahlen.
Darüber hinaus sah die Vereinbarung vor, dass die Aktionäre, die das Angebot annehmen, eine für das Geschäftsjahr 2021 zu zahlende Dividende in Höhe von voraussichtlich einem Euro pro Aktie erhalten, sodass sich daraus insgesamt ein Angebotswert von 22,50 Euro pro Aktie ergab. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Gesellschaft erachteten das Angebot als fair und im Interesse des Unternehmens.
Schließlich haben 71,03 Prozent der Aktionäre die Möglichkeit wahrgenommen, das Angebot bis zum 7. Juli anzunehmen. Zu diesen Aktionären zählt auch Alexander Otto, der jüngste Sohn des Hamburger Versandhausgründers Werner Otto und Chef der ECE-Gruppe, die im Immobilien- und Investmentgeschäft tätig ist, und auch Shoppingcenter betreibt. Er hielt allein bereits 20,03 Prozent der Aktien des Unternehmens.
Die Zaunkönigregelung
Die einzig noch zu berücksichtigende Formalie im Rahmen der Übernahme besteht in einer zweiten Annahmefrist, der sogenannten Zaunkönigregelung. Sie bietet den übrigen Aktionären noch eine zweiwöchige Möglichkeit, sich für das Angebot zu entscheiden.
Nach der Bekanntgabe eines Übernahmeangebots Ende Mai dieses Jahres schoss der Kurs der Aktie von rund 16 Euro auf satte 22 Euro hoch. Derzeit bewegt sich der Kurs des deutschen SDAX-Unternehmens bei rund 22,50 Euro.
Die Deutsche EuroShop AG ist insgesamt an 21 Einkaufszentren beteiligt, davon mit 17 Standorten in Deutschland mit einem Einzugsgebiet von mindestens 300.000 Einwohnern und einer Mindestfläche von 15.000 Quadratmetern. Weitere Shopping-Center befinden sich in Ungarn, Polen, Tschechien und Österreich.
Im Jahre 2020 erwirtschaftete die Aktiengesellschaft einen Umsatz von rund 224,1 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es noch 231,5 Euro. Dabei hatte der Immobilienkonzern besonders unter der Corona-Pandemie zu leiden, denn viele Läden blieben geschlossen, gleichzeitig aber erlebte der Online-Handel einen Boom.