Unternehmen

Batteriehersteller Varta erwartet Gewinneinbruch

Lesezeit: 1 min
30.07.2022 11:10
Der Batteriehersteller Varta muss seine Jahresziele wegen trüberer Konjunkturaussichten und hoher Rohstoff-, Energie- und Transportkosten zurückschrauben.
Batteriehersteller Varta erwartet Gewinneinbruch
Bei Varta scheint der Druck aufs Geschäft zuletzt angedauert zu haben. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der schwäbische Batteriehersteller Varta macht sich in diesem Jahr auf einen Gewinneinbruch und stagnierende Umsätze gefasst. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde um bis zu 29 Prozent auf 200 bis 225 (2021: 283) Millionen Euro schrumpfen, teilte das Traditionsunternehmen am Samstag in Ellwangen mit.

Bisher wollte Varta mit einem Ebitda von 260 bis 280 Millionen Euro annähernd noch an das Vorjahr anknüpfen. In den ersten sechs Monaten ging das operative Ergebnis um 39 Prozent auf 68,9 Millionen Euro zurück und lag damit etwas unter den Erwartungen des Vorstands. Die endgültigen Resultate sollen am 11. August folgen.

"Wesentliche Ursachen sind Verzögerungen bei Kundenprojekten sowie die anhaltende angespannte Situation bei Rohstoff- und Energiepreisen sowie hohe Transportkosten", erklärte Varta. Der Umsatz ging im ersten Halbjahr um fünf Prozent auf 376,8 Millionen Euro zurück.

Auch dafür korrigierte der Konzern die Erwartungen nach unten. Statt eines Anstiegs um bis zu zehn Prozent auf 950 Millionen bis eine Milliarde Euro sei für 2022 nur noch mit einem Umsatz von 880 bis 920 (903) Millionen zu rechnen.

Varta produziert Knopfzellen, wie sie etwa für Kopfhörer und Hörgeräte gebraucht werden, sowie große Lithium-Ionen-Batterien als Energiespeicher für Häuser und Wohnungen.

Seit drei Jahren gehört auch das Geschäft mit Haushaltsbatterien wieder zu dem Unternehmen mit 4800 Mitarbeitern. Autobatterien der Marke Varta kommen dagegen seit 2019 von Clarios. Der US-Autozulieferer Johnson Controls hatte sein Batteriegeschäft unter diesem Namen an den Finanzinvestor Brookfield verkauft.

Die zuletzt unter Druck geratene Varta-Aktie war am Freitag im Nebenwerteindex MDax um 4,2 Prozent auf 79,20 Euro gestiegen. Binnen eines Jahres hat sie die Hälfte ihres Wertes verloren.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...