Deutschland

Bundesbank erwartet für 2023 Rezession und hohe Inflation

Rezession und Inflation: Das kommende Jahr 2023 bringt nach Ansicht der Bundesbank einen Dämpfer für die deutsche Wirtschaft.
16.12.2022 09:49
Aktualisiert: 16.12.2022 09:49
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Bundesbank erwartet für 2023 Rezession und hohe Inflation
Die Bundesbank erwartet Rezession und Inflation. (Foto: dpa) Foto: Christian Charisius

Die Bundesbank rechnet im kommenden Jahr mit einem Wirtschaftseinbruch in Deutschland und über 2023 hinaus mit hohen Teuerungsraten. „Die Wirtschaftsleistung dürfte zwar zunächst schrumpfen, ab der zweiten Jahreshälfte 2023 erwarten wir jedoch eine allmähliche Erholung“, erläuterte Bundesbankpräsident Joachim Nagel am Freitag die neuesten Prognosen der Notenbank. Allerdings verstärke die Energiekrise die Inflation in Deutschland.

Nach 1,8 Prozent Wachstum im laufenden Jahr rechnen die Fachleute der Bundesbank 2023 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland um 0,5 Prozent. Hohe Energiekosten infolge des russischen Angriffskrieges belasten Unternehmen und Verbraucher. Wegen insgesamt deutlich gestiegener Preise halten sich Privathaushalte beim Konsum zurück.

Im November lagen die Verbraucherpreise in Deutschland um 10,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Rasche Entspannung ist nicht in Sicht. „Die Inflation ist hoch und wird nur nach und nach zurückgehen“, führte Nagel aus.

Für das kommende Jahr rechnet die Bundesbank mit einem Rückgang der Inflation von 8,6 Prozent auf 7,2 Prozent - auch wegen der staatlichen Strom- und Gaspreisbremse. 2024 sollte die Teuerungsrate - gemessen am für die Geldpolitik im Euroraum maßgeblichen harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) - demnach auf 4,1 Prozent zurückgehen.

2024 dürfte die Wirtschaftsleistung in Europas größter Volkswirtschaft der Bundesbank-Prognose zufolge wieder um 1,7 Prozent zulegen. „Die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten dürften dann erst im Jahr 2025 wieder normal ausgelastet sein“, schreibt die Bundesbank.

Vor einem halben Jahr waren die Volkswirte der Bundesbank vor allem für 2023 noch deutlich optimistischer, obwohl sie schon im Juni ihre vorherigen Vorhersagen nach unten korrigiert hatten. Im Juni hatte die Bundesbank für das laufende Jahr 1,9 Prozent Wirtschaftswachstum prognostiziert, für 2023 sagten die Bundesbank-Ökonomen einen Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,4 Prozent voraus. (dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Milliardenpläne in der Arktis: Konkurrenz für Suez- und Panamakanal
09.08.2025

China und Russland treiben gemeinsam ein Milliardenprojekt in der Arktis voran, das den Suez- und Panamakanal umgehen könnte. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen So werden Sie reich mit Autos: Warum Oldtimer besser sind als Aktien
09.08.2025

Oldtimer als Kapitalanlage? Zwei Autoprofis erklären, warum Klassiker und Supersportwagen echte Geldmaschinen sind – und welche Modelle...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle treiben Afrika in Chinas Einflusszone
09.08.2025

Afrikas Exporte geraten ins Fadenkreuz von Trumps Zollhammer – doch für China öffnet sich ein geopolitisches Zeitfenster. Wie der...

DWN
Politik
Politik Haushaltsplan: Sondervermögen Infrastruktur – wohin fließt das Geld eigentlich?
09.08.2025

Nach viel Hin und Her haben sich Union und SPD auf einen Haushaltsplan 2025 und folgend bis 2029 geeinigt. Neben hohen Investitionen in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Umbau der US-Verteidigung stellt Milliardenprojekte infrage
09.08.2025

Donald Trump krempelt die US-Verteidigung radikal um: Alte Kampfjets werden verschrottet, Milliarden in neue Tarnkappenbomber investiert....

DWN
Politik
Politik 50 Jahre Abkommen von Helsinki – ein Pakt ohne Erbe
09.08.2025

Vor 50 Jahren versprach das Abkommen von Helsinki eine neue Weltordnung aus Kooperation und Respekt. Heute, im Zeitalter hybrider Kriege,...

DWN
Technologie
Technologie Globale Bank-ID: Yubico-Gründerin will Passwörter abschaffen – Milliardenpotenzial für deutsche Firmen
09.08.2025

Die Gründerin von Yubico will mit ihrer Stiftung Siros ein globales, offenes System für digitale Identitäten schaffen – sicher wie ein...

DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-5: So verwenden Sie das neue ChatGPT-Modell
08.08.2025

Open AI erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Denkweise von ChatGPT. Wer die neue Erweiterung nutzt, kontrolliert nicht nur Daten –...