Welche Form der Geldanlage erzielt 2022 die beste Rendite? Eine Untersuchung des Portals Automatenspieler von verschiedenen klassischen und ungewöhnlichen Investmentoptionen kam zu einem überraschenden Ergebnis.
Das Jahr 2021 endete für Investoren trotz der Corona-Pandemie erfolgreich. Die professionellen Anleger zeigten Vertrauen in die Märkte und investierten nicht nur in Aktien, sondern auch in verschiedene alternative Anlageformen wie Kryptowährungen und NFTs – die im Laufe des Jahres ein Allzeithoch erreichten. Der Hype-Faktor rund um digitale Währungen spielte für viele Investoren eine große Rolle.
Im Jahr 2022 veränderte sich die Gesamtlage jedoch grundlegend, wobei der maßgebliche Grund in den geopolitischen Entwicklungen in Osteuropa lag. Klassische Anlageformen wie ETFs und Aktien enttäuschten und auch Kryptowährungen wie der Bitcoin erlitten Verluste. 2022 war nicht das Jahr der Unternehmensanteile und mit den Aktienkursen brachen dementsprechend die Notierungen der Leitindizes weg.
Inflationsraten im teilweise zweistelligen Bereich, Ängste vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs und Sorgen um die europäische Energiesicherheit führten zu großer Verunsicherung an den Märkten. Auf den Kursen lastete eine ungünstige Gemengelage: Konsumenten erlebten einen Kaufkraftverlust, der in der Geschichte der Bundesrepublik einzigartig ist.
Die hohen Inflationsraten zwangen die Notenbanken weltweit zu einer Anhebung der Leitzinsen. Unternehmen wurden dadurch einerseits durch einen zurückhaltenden Konsum und andererseits durch steigende Refinanzierungskosten belastet. Hinzu wirkten sich die drastisch gestiegenen Rohstoffpreise unmittelbar auf die Produktionskosten aus.
Angesichts dieser Umstände überrascht es wenig, dass die Aktienmärkte das Jahr 2022 mit einer negativen Performance abschlossen: Wer ETFs auf den MSCI World hielt, musste einee Negativrendite von knapp 18 Prozent aushalten.
Bei Einzelaktien sah das Bild überwiegend wenig besser aus: Tesla, eine der meistgehandelten Aktien des Jahres und in den Vorjahren von Rekord zu Rekord geeilt, verlor 2022 mehr als 60 % des Unternehmenswerts.
Noch schlechter entwickelten sich Kryptowährungen. Zwar sind diese für ihre Volatilität bekannt, doch 2022 beschlich viele Anleger die böse Ahnung, dass der derzeitige Kursrückgang von längerer Dauer sein könnte. In den Vorjahren waren die Kurse des Bitcoins und anderer Kryptowährungen zwischenzeitlich regelmäßig eingebrochen, hatten sich jedoch stets dynamisch erholt und alsbald neue Rekordstände erreicht. 2022 hingegen setzte sich der Kursverfall über das gesamte Jahr fort, ohne dass Anzeichen einer baldigen Erholung zu erkennen waren; so betrug die Negativrendite beim Bitcoin am Ende des Jahres -64%.
So manch ein Anlegern wird sich ärgern, sein Geld nicht gleich beim Roulette riskiert zu haben, anstatt mit solchen Abschlägen durchs Jahr zu gehen. Tatsächlich kommt eine Untersuchung mit den Titel “Geldanlage im Rückblick: Glücksspiel lohnte sich 2022 mehr als Aktien” zu einem überraschenden Ergebnis: Bestimmte Online-Spielautomaten hatten im vergangenen Jahr einen mathematisch höheren Return als klassische Anlageformen.
Wer regelmäßig Spielautomaten nutzt, dem hängt der Ruf an, ein persönliches Suchtverhalten zu bedienen und dadurch seine finanzielle Situation in Gefahr zu bringen – wer am Automaten spielt, verliert langfristig. Zumeist bleibt unbeachtet, dass es verschiedene Arten des Glücksspiels gibt, die jeweils deutlich unterschiedliche Gewinnchancen bieten.
Fest steht, dass die langfristige Gewinnerwartung von Spielautomaten negativ ist: Wer über viele Jahre seine Münzen in Spielotheken bringt, hat nach fünf, zehn oder mehr Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit Geld verloren.
Viele Glücksspiele bieten jedoch attraktive Auszahlungsquoten, die bis zu 98 % betragen. Wer einen Euro in einen Spielautomaten "investiert" erhält unter rein mathematischer Betrachtung eine Auszahlung in Höhe von 98 Cent, was einer langfristigen Negativrendite von 2 % entspricht.
Daraus lässt sich eine These ableiten, die gegenüber privaten, aber vor allem gegenüber institutionellen Investoren provokanter nicht sein könnte: "Glücksspiel war 2022 profitabler als ein Aktieninvestment!"
Auf längere Sicht ist die Investition von Münzgeld in Spielautomaten sicher nicht lukrativer als die Geldanlage in Aktien oder ETFs. Zweifellos war 2022 ein schlechtes Jahr für Investoren. Aber hier hilft aber der langfristige Blick: Die allermeisten Aktienindizes weltweit, einschließlich der Sektoren für Glücksspiel Aktien, haben sich in den vergangenen zehn Jahren sehr positiv entwickelt und ihre Notierungen teilweise vervielfacht. Diese Betrachtung trifft ebenso auf noch längere Zeiträume zu. Beim Glücksspiel am Spielautomaten hingegen ist die langfristig negative Gewinnerwartung bekannt.
Auf lange Sicht ist die Geldanlage in Aktien und ETFs sowie in andere Wertanlageformen eindeutig dem Gang in die Spielothek vorzuziehen. Ein schlechtes Börsenjahr auszusuchen und auf dieser Grundlage Aktieninvestments generell infrage zu stellen, wäre nicht zielführend. Ohnehin kann niemand zu Beginn eines Jahres mit Sicherheit sagen, welche Anlageform sich besonders günstig entwickeln wird. Anlegern, denen an einem langfristigen Vermögensaufbau gelegen ist, hilft deshalb ein Blick auf die langfristigen Trends der Märkte - und die sind deutlich aufwärts gerichtet.