Unternehmen

Rheinmetall-Chef Papperger im Visier: Russische Mordpläne lösen Empörung aus

Der CNN-Bericht über angebliche russische Mordpläne gegen Rheinmetall-Chef Armin Papperger hat in Deutschland für große Empörung gesorgt. "Es zeigt sich einmal mehr, dass Russland seinen Krieg und Terror auch nach Europa trägt", sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP). Und nicht nur Papperger ist im Fadenkreuz des Kreml.
12.07.2024 15:11
Lesezeit: 1 min

Die Sicherheitsvorkehrungen für den Chef des größten deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, wurden verschärft, nachdem Berichte über mögliche Anschlagspläne seitens des Kremls aufgetaucht sind. Laut CNN haben US-Geheimdienste Pläne zur Ermordung des deutschen Managers aufgedeckt, was zu einer intensiven Sicherheitsüberwachung führt.

Öffentliche Auftritte unter Polizeischutz

Bei einem öffentlichen Auftritt in Düsseldorf im Mai wurde Papperger von mehreren Zivilpolizisten begleitet, während draußen Polizeiautos und Streifenpolizisten stationiert waren. Der 61-Jährige äußerte gegenüber der "Financial Times", dass er seit Bekanntwerden der Berichte über die Anschlagspläne "ein hohes Maß an Sicherheit um meine Person" erfahren habe.

Papperger nimmt in der deutschen Rüstungsindustrie eine herausragende Position ein. Rheinmetall ist führend in der Produktion von Rüstungsgütern in Deutschland und hebt sich durch Pappergers ungewöhnlich öffentliche Präsenz von anderen Rüstungsmanagern ab. Er betont regelmäßig die Bedeutung von Rüstungsgütern zur Verteidigung westlicher Werte und die Unterstützung der Ukraine.

Rheinmetall beliefert die Ukraine intensiv mit Rüstungsgütern wie Panzern, Flugabwehrsystemen und Artilleriemunition. Im Juni eröffnete Rheinmetall eine Reparaturwerkstatt für Schützenpanzer in der Westukraine und plant auch die Produktion neuer Panzer.

Die Produktion von Artilleriemunition wurde erheblich ausgebaut, wobei ein beträchtlicher Teil der Produktion in die Ukraine geht. Diese Expansion fällt zeitlich mit dem Eintritt von Rheinmetall in den DAX zusammen, was das Unternehmen in die Top-Liga der deutschen Aktienunternehmen brachte.

Sicherheitsrisiken und politische Reaktionen

Die Berichte über mögliche Anschlagspläne seitens Russlands gegen Papperger haben Besorgnis in Deutschland ausgelöst. Politiker verschiedener Parteien äußerten sich besorgt über die gestiegene Bedrohung durch russische Aggressionen. Der Kreml hat die Anschlagspläne bestritten und bezeichnete die Berichte als unbegründet und manipulativ.

Trotz früherer Anfeindungen und Einschüchterungsversuche zeigt sich Papperger resilient gegenüber den Bedrohungen. Er erwähnte frühere Vorfälle wie Brandstiftung an seiner Gartenlaube und Sachbeschädigung bei Firmenveranstaltungen. Die aktuellen Sicherheitsmaßnahmen sind jedoch eine Reaktion auf eine neue Dimension der Bedrohung, die aus Russland zu kommen scheint.

Die Situation um Rheinmetall-Chef Armin Papperger illustriert die zunehmende Komplexität und Herausforderungen, denen deutsche Rüstungsunternehmen und ihre Führungskräfte in der geopolitischen Landschaft gegenüberstehen. Die Bedeutung von Sicherheitsmaßnahmen und öffentlicher Präsenz zeigt sich deutlich in diesem Kontext.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI im Bewerbungsprozess: Was Unternehmen und Kandidaten beachten sollten
30.12.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Bewerbungen – schneller, objektiver, aber nicht immer transparent. Während manche...

DWN
Politik
Politik USA greifen Hafen in Venezuela an: CIA soll angeblichen Drogenumschlagplatz attackiert haben
30.12.2025

Eine Explosion im Hafen, ein Präsident, der offen von einem Schlag spricht, und viele offene Fragen. Donald Trump bestätigt einen...

DWN
Panorama
Panorama Tresor-Coup in Gelsenkirchen: 3.200 Schließfächer aufgebrochen, Beute von 30 Millionen Euro
30.12.2025

"Wir wollen rein", skandiert eine aufgebrachte Menge vor der Sparkassenfiliale in Gelsenkirchen. Doch die Polizei riegelt ab. Was zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neun von zehn Haushaltshilfen werden schwarz beschäftigt
30.12.2025

Fast vier Millionen Haushalte setzen auf Schwarzarbeit – warum viele die Anmeldung umgehen und wie viel Geld dabei wirklich fließt.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Generation Z: Warum Sinnhaftigkeit zur neuen Währung im Job wird
30.12.2025

Führungskraft? Nein danke. Für die Generation Z zählt im Beruf längst nicht mehr die steile Karriere, sondern Sinn, Freiheit und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lebensmittelpreise 2025: Butter billiger, Schokolade teurer
30.12.2025

2025 wurden Verbraucher bei Lebensmitteln kräftig durchgeschüttelt. Butter fiel im Preis deutlich, während Schokolade, Rinderhack und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Alarm: Deutschland hat die höchsten Unternehmenssteuern der G7
30.12.2025

Deutschland gilt als Hochsteuerland – nun belegen es die Zahlen. Eine große Mehrheit der Unternehmen empfindet Steuern und Abgaben als...

DWN
Politik
Politik Angriff auf Putin? USA kritisieren Ukraine, versenken zugleich weiter Schiffe vor Venezuela
30.12.2025

Ein angeblicher Drohnenangriff auf eine Residenz von Wladimir Putin bringt neue Unruhe in die festgefahrenen Gespräche über den...