Finanzen

Continental reduziert Umsatz- und Gewinnprognosen – Börsenkurs steigt

Lesezeit: 2 min
07.08.2024 10:32
Continental hat seine Umsatz- und Margenprognosen für das Jahr gesenkt, was auf Herausforderungen in den Automobilmärkten zurückzuführen ist. Trotz der Anpassungen zeigt der Aktienkurs eine positive Entwicklung. Erfahren Sie mehr über die aktuellen Entwicklungen und die Reaktionen an der Börse.
Continental reduziert Umsatz- und Gewinnprognosen – Börsenkurs steigt
Continental hat seine Umsatz- und Margenprognosen für das Jahr gesenkt, trotz der Anpassungen zeigt der Aktienkurs eine positive Entwicklung. (Foto: dpa)
Foto: Moritz Frankenberg

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental rechnet in einem schwächeren Umfeld in diesem Jahr mit weniger Geschäft als bisher. Die Automobilmärkte vor allem in Europa sowie ein eingetrübtes Umfeld im wichtigen nordamerikanischen Markt für den Reifenersatz bremsen die Hannoveraner aus. Conti-Chef Nikolai Setzer nahm nicht nur die Umsatzerwartungen für den Gesamtkonzern zurück, in der Autozulieferung waren auch die bisherigen Annahmen für die operative Marge etwas zu optimistisch. Gleichwohl lieferten die Preisnachverhandlungen mit Autobauern und die eingeleiteten Sparmaßnahmen Rückenwind. Conti will das Autozuliefergeschäft in einem Spin-Off an der Börse abspalten. Der Aktienkurs zog am Mittwoch deutlich an.

Konzernumbau und Einsparungen zeigen Wirkung: Aktie erholt sich

Der Kurs stieg kurz nach dem Handelsstart um fast 5 Prozent auf 57,08 Euro. Die Aktie steht allerdings seit längerem unter Druck. In diesem Jahr ergibt sich ein Minus von noch rund 25 Prozent und damit ein hinterer Rang im Leitindex Dax. Analyst Michael Aspinall vom Investmenthaus Jefferies sprach davon, dass Anleger wohl erleichtert sein dürften, dass Conti bei der Prognose nicht noch tiefere Einschnitte vorgenommen habe. Im Mittel habe der Markt bereits mit den neuen Ergebniszielen gerechnet.

Konzernchef Nikolai Setzer stutzte die Umsatzerwartung für das Gesamtjahr auf 40 bis 42,5 Milliarden Euro, wie die Hannoveraner am Mittwoch mitteilten. Bisher waren 41 bis 44 Milliarden anvisiert. Bei der operativen Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Sonderposten bleibt Conti zwar bei der Zielspanne von 6,0 bis 7,0 Prozent. In der Autozulieferung allein allerdings haben sich die Aussichten für den operativen Gewinn wie erwartet etwas eingetrübt. Analysten hatten bereits zuvor im Schnitt nur das untere Ende der neuen Zielspanne von 2,5 bis 3,5 Prozent auf dem Zettel.

Im zweiten Quartal lief es allerdings deutlich besser im größten Konzernteil als ein Jahr zuvor. Das Sparprogramm mit einem Stellenabbau sowie Preisnachverhandlungen zeigten den Angaben zufolge ihre Wirkung, was den Niedersachen in den kommenden Quartalen noch stärker zugutekommen soll. „Im zweiten Halbjahr werden wir nicht nachlassen und weiter hart daran arbeiten, unsere selbst gesteckten finanziellen Ziele zu erreichen“, sagte der neue Finanzchef Olaf Schick.

Conti reduziert Stellen und Kosten

Conti hat den Abbau von 7150 Stellen in Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung eingeplant und will damit die jährlichen Kosten bis zum kommenden Jahr um 400 Millionen Euro senken. Setzer will die Sparte nach eigenen Worten „kapitalmarktfähig“ machen, um sie bis Ende 2025 eigenständig an die Börse zu bringen.

Das operative Ergebnis im Konzern stieg im zweiten Quartal im Jahresvergleich um knapp 41 Prozent auf 704 Millionen Euro, die entsprechende Marge zog um über zwei Prozentpunkte auf sieben Prozent an. Das lag auch an einem besseren Abschneiden der ohnehin lukrativen Reifensparte und des Kunststoffbereichs Contitech - und war auch mehr als von Analysten erwartet.

Unter dem Strich blieb mit 305 Millionen Euro fast die Hälfte mehr Gewinn übrig. Der Umsatz schmolz jedoch um gut vier Prozent auf zehn Milliarden Euro.

„Im Vergleich zum Auftaktquartal haben wir uns, wie angekündigt, in allen Unternehmensbereichen verbessert“, zog Chef Setzer ein Fazit. „Bei Automotive haben wir uns deutlich gesteigert und streben an, uns in den Folgequartalen noch weiter zu verbessern.“


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Vor allem höhere Löhne...

DWN
Politik
Politik Kalifornien untersagt Immobilienspekulation in Brandgebieten
15.01.2025

Kalifornien verbietet Immobilienspekulation in Brandgebieten. Gouverneur Newsom will Angebote unter Marktwert für drei Monate untersagen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unmotivierte Arbeitnehmer: Nur 48 Prozent der Deutschen geben am Arbeitsplatz ihr Bestes
15.01.2025

Nicht nur die Wirtschaft schwächelt in Deutschland, auch die Arbeitsmoral der Arbeitnehmer. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Nicht einmal...

DWN
Politik
Politik EPA: Elektronische Patientenakte kommt - Lauterbach betont Sicherheit der E-Patientenakte
15.01.2025

Die EPA (Elektronische Patientenakte) wird in Arztpraxen eingeführt - zunächst nur in Testregionen, später bundesweit....

DWN
Finanzen
Finanzen Aktionäre in Deutschland: Weniger Deutsche investieren ihr Geld an der Börse
15.01.2025

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist erneut rückläufig: Zum zweiten Mal in Folge sank die Anzahl, liegt aber weiterhin über der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession: Deutschlands Wirtschaft 2024 erneut geschrumpft
15.01.2025

Unsichere Konsumenten, schwächelnde Industrie und sinkende Exporte: Die Rezession setzt Deutschland weiter zu. Auch 2025 stehen die...

DWN
Politik
Politik Syrien: Übergangsregierung spricht sich gegen schnelle Rückkehr von Flüchtlingen aus
15.01.2025

Deutschland diskutiert über die Rückkehr syrischer Flüchtlinge. Seit dem Sturz von Baschar al-Assad fällt der Asylgrund für die...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...