Finanzen

Defizit-Ziele aufgeweicht: EU in Sorge um Frankreich

Lesezeit: 1 min
23.12.2012 01:47
Die EU sorgt sich um die angeschlagene französische Wirtschaft. Präsident Hollande hat hinreichend klargemacht, dass er wenig vom Sparen hält. Daher will die EU-Kommission Frankreich ein Jahr Aufschub gewähren, um die Maastricht-Defizitgrenze von drei Prozent zu erreichen.
Defizit-Ziele aufgeweicht: EU in Sorge um Frankreich

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Erst am Freitag wurde der so genannte Fiskalpakt, der für strengere Haushaltsdisziplin sorgen soll, endgültig ratifiziert, um im Januar 2013 in Kraft zu treten. Doch mit der Sparsamkeit und Ausgabenreduzierung nimmt es die EU-Kommission nicht immer so genau - zumindest bezüglich Spanien und Frankreich. Wie die spanische Zeitung El Pais unter Berufung auf Kommissionskreise und spanische Regierungsvertreter berichtet, soll Frankreich bis 2014, mehr Zeit für die Konsolidierung erhalten.

Frankreich droht im kommenden Jahr in die Rezession zu rutschen (hier), die Industrie ist stark angeschlagen. Hollandes Regierung spürt bereits die Auswirkungen ihrer Taktik, statt zu sparen, lieber auf Steuererhöhungen zu setzen. Der französische Automarkt, allen voran Peugeot, sucht stetig nach neuen Finanzquellen (mehr hier) und die Stahlindustrie ist ebenfalls auf Hilfe von der EU angewiesen (hier)

Mariano Rajoy wird ebenfalls vom neuen weichen Kurs der Europäischen Kommission profitieren. Spanien muss El Pais zufolge die Defizitgrenze von drei Prozent nun doch erst 2015 erreichen. Ursprünglich war bereits 2014 vorgesehen. Für Spanien ist dies sehr gut, schafft das Land doch bereits in diesem Jahr nicht die vorgesehenen Sparumvorgaben. Als Gegenleistung soll Rajoy neue Strukturreformen, wie etwa bei der umstrittenen Steuerreform, umsetzen. Der IWF fordert sogar, dem Land zwei Jahre zur Umsetzung des Defizitabbaus zu gewähren. Die Defiziterleichterung könnte Mariano Rajoy dabei helfen, den Antrag für einen Bailout weiter hinauszuzögern.

Weitere Themen

Treffen Barroso und Putin: Verhaftung von nackten Frauen als Höhepunkt

Zypern marschiert in Richtung Staatspleite

Rajoy auf Konfrontation mit Katalonien: Referendum über Austritt in ganz Spanien


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...