Finanzen

Blackrock-Chef Larry Fink: Corona wird die Welt verändern

Lesezeit: 1 min
16.04.2020 17:38
Der US-Finanzgigant Blackrock rechnet durch die Coronavirus-Pandemie mit grundlegenden Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Blackrock ist weltweit an mehr als 15.000 Unternehmen beteiligt, in Deutschland unter anderem an allen Dax-Konzernen. Der US-Finanzgigant ist vor allem an deutschen Vermögen interessiert.
Blackrock-Chef Larry Fink: Corona wird die Welt verändern
Laurence Fink, Chef des Finanzkonzerns Blackrock. (Foto: dpa)
Foto: Franck Robichon

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der US-Finanzgigant Blackrock rechnet durch die Coronavirus-Pandemie mit grundlegenden Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Verbreitung des Virus habe "nicht nur die Finanzmärkte und das kurzfristige Wachstum unter Druck gesetzt", sondern auch eine Neubewertung vieler Annahmen zur Weltwirtschaft bewirkt, schreibt der Chef des Vermögensverwalters, Larry Fink, in seinem diesjährigen Brief an die Aktionäre des Unternehmens.

"Wenn wir diese Krise überstanden haben, wird die Welt eine andere sein. Die Psychologie der Anleger wird sich verändern. Das Geschäftsleben wird sich verändern. Der Konsum wird sich verändern", heißt in dem Schreiben.

Fink blickt insgesamt zuversichtlich in die Zukunft: "Die Welt wird diese Krise überstehen. Die Wirtschaft wird sich erholen. Und jenen Anlegern, die ihre Augen nicht auf den wackeligen Boden unter unseren Füßen richten, sondern auf den Horizont, bieten sich an den Märkten jetzt enorme Chancen."

Bei der Geldanlage könnte die aktuelle Krise nach Finks Einschätzung zum Katalysator für Angebote werden, die Kriterien wie Umweltschutz, Soziales und gute Unternehmensführung berücksichtigen. "Die aktuelle Pandemie führt uns vor Augen, wie fragil die Welt ist und welcher Wert in nachhaltigen Portfolios steckt", zitiert die dpa Fink. "Wenn wir diese Krise überstanden haben und Anleger ihre Portfolios anpassen, haben wir die Möglichkeit, eine nachhaltigere Welt zu schaffen."

Blackrock sahnt selbst gleich mehrfach ab. Aktien, die ihm zur Geldanlage anvertraut werden, verleiht er teilweise an sich selbst, um auf sinkende Kurse zu wetten. Darüber hinaus darf er die von der US-Zentralbank erschaffenen Billionen zur Rettung des Finanzsystems verwalten.

Der 1988 gegründete Finanzriese verwaltet nach jüngsten Zahlen für das Jahr 2019 gut 7,4 Billionen Dollar (gut 6,7 Billionen Euro) Anlagegelder. Das US-Unternehmen ist weltweit an mehr als 15.000 Unternehmen beteiligt, in Deutschland unter anderem an allen Dax-Konzernen. Prof. Dr. Max Otte wörtlich: "Fast zwei Drittel der deutschen DAX-Konzerne gehören mittlerweile ausländischen Investoren. Das sind 736 Milliarden Euro Kapital, die im Ausland für steigende Erträge sorgen – aber nicht in Deutschland. Allen voran langt BlackRock, der Gigant unter den Vermögensverwaltern, kräftig zu. Dem US-Konzern gehören große Teile einiger Weltmarktführer aus Deutschland – beispielsweise 7 Prozent von Bayer, 8,9 Prozent des Chemiekonzerns Merck und 6,3 Prozent der mittlerweile 137 Jahre alten Münchener Rückversicherungsgesellschaft."


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Panorama
Panorama Klimawandel: 2024 wird das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
24.12.2024

2024 wird das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und markiert eine Rekordabweichung von über 1,5 Grad Celsius zum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Spritpreise: Drittteuerstes Tankjahr - 2025 könnte noch teurer werden
24.12.2024

Das Jahr 2024 war eines der teuersten Tankjahre aller Zeiten, kommendes Jahr sieht nicht besser aus: Zum 1. Januar steigt der C02-Preis von...

DWN
Politik
Politik Nach Amoklauf auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Sicherheitslücken und Staatsversagen - Ist die innere Sicherheit in Gefahr?
24.12.2024

Nach dem tödlichen Amoklauf in Magdeburg werden wiederholt Defizite bei der Sicherheitslage deutlich. Der Grünen-Politiker von Notz...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: „Null-Bock-Tage“ im Job? Auszeiten im Arbeitsalltag – ein Arbeitsmodell für Deutschland?
24.12.2024

Der Krankenstand in Deutschland bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau. Und das nicht ohne Grund: „Einfach mal durchatmen“ ist für...

DWN
Technologie
Technologie Kirche und Künstliche Intelligenz: KI-Jesus im Beichtstuhl verblüfft Kirchenobere
24.12.2024

Avatar direkt in der Kirche: Eine Schweizer Kirche hat in diesem Jahr mit künstlicher Intelligenz einen sprechenden Jesus kreiert, der in...

DWN
Panorama
Panorama Inklusion im Fußball: Wie Manchester United mit Pflegeprodukten für Männer vorangeht
24.12.2024

Manchester United setzt mit der Einführung von Pflegeprodukten für Männer mit Blasenschwäche ein wichtiges Signal für Inklusion im...

DWN
Politik
Politik Vor der Bundestagswahl und nach dem “D-Day”-Papier: Wie geht es weiter für die FDP? Vier Experten und ihre Einschätzung
24.12.2024

„Alles lässt sich ändern“ lautet das Motto der neuen FDP-Wahlkampagne. Ob und wie Christian Lindner mit seiner Partei Wählerinnen...

DWN
Technologie
Technologie KI im Finanzbereich: Das Potenzial und die Herausforderungen im Überblick
24.12.2024

Künstliche Intelligenz begeistert CFOs weltweit – doch wo liegt das tatsächliche Potenzial? Während 87 Prozent der...