Politik

Unsinniger Lockdown? Der R-Wert in der Schweiz wird nachträglich nach unten korrigiert

In der Schweiz lag der R-Wert für den 4. Dezember bei 1,13, was maßgeblich war für den angeordneten Teil-Lockdown. Nun stellt sich heraus, dass der R-Wert zu hoch berechnet wurde. Er musste nach unten korrigiert werden. „Der R-Wert, er ist unzuverlässig. Prognostizierte er vor den Schliessungs-Massnahmen eine Zahl von deutlich über 1, sprich Corona breitet sich explosionsartig aus, zeigt sich im Nachhinein, dass er damals im Gegenteil deutlich unter 1 lag. Das Virus explodierte nicht, sondern befand sich auf dem Rückzug. Man hätte sich die Schliessung schenken können“, so ein Kommentar.
29.12.2020 12:50
Aktualisiert: 29.12.2020 12:50
Lesezeit: 1 min
Unsinniger Lockdown? Der R-Wert in der Schweiz wird nachträglich nach unten korrigiert
Eine Kellnerin räumt einen Tisch im Restaurant Le Cafe Romand ab, bevor sie während der Corona-Pandemie schließt. (Foto: dpa) Foto: Jean-Christophe Bott

In der Schweiz wurde der R-Wert vom 4. Dezember 2020 nachträglich korrigiert. Am 4. Dezember 2020 lag er bei 1,13. Die Zeitung „20 minuten“ schreibt: „Am Stichtag 4. Dezember berechnete die ETH ursprünglich einen R-Wert von 1,13. Das heißt, dass 100 Corona-Infizierte im Schnitt 113 andere Menschen anstecken. Das bedeutet exponentielles Wachstum der Pandemie. Am 22. Dezember korrigierte die ETH den R-Wert vom 4. Dezember auf 1,05. 100 Infizierte hatten demnach nur 105 andere angesteckt. Als am 28. Dezember die neuen Corona-Kennzahlen publiziert wurden, sank der R-Wert für den 4. Dezember erneut. Und zwar auf exakt 1,0. 100 Infizierte hatten demnach 100 andere angesteckt (…) Der Bundesrat ließ sich bei den Entscheiden vom 11. Dezember (Sperrstunde ab 19 Uhr) und 18. Dezember (Gastro-Schliessungen) also von einer Zahl beeinflussen, die sich im Nachhinein als zu hoch herausstellte."

Problematisch ist eine nachträgliche Korrektur deshalb, weil sich die Lockdowns strikt am R-Wert orientieren. Wenn dieser zu hoch ist, werden Lockdown verhängt. Der „Tagesanzeiger“ hatte zuerst über diese Problematik berichtet.

Inside Paradeplatz“ berichtet: „Wir verwandeln die Schweiz in ein Geisterland, schliessen Pisten und Beizen, machen zur schönen Weihnachts- und Neujahrszeit zu: Und alles auf einer Zahl, die mal so, mal anders ist (…) Die grossen Medien spielen mit, die Regierenden überbieten sich im Ergreifen von Massnahmen. Das Virus, so schlimm es für viele ist, hat definitiv eines ausgeschaltet: das klare Denken (…) Der R-Wert, er ist unzuverlässig. Prognostizierte er vor den Schliessungs-Massnahmen eine Zahl von deutlich über 1, sprich Corona breitet sich explosionsartig aus, zeigt sich im Nachhinein, dass er damals im Gegenteil deutlich unter 1 lag. Das Virus explodierte nicht, sondern befand sich auf dem Rückzug. Man hätte sich die Schliessung schenken können.“

Einer Studie zufolge verfügt 81 Prozent der Bevölkerung eine gewisse Immunität gegen das neuartige Corona-Virus SARS-Cov-2. Die Immunität wurde offenbar durch den Kontakt mit früheren Corona-Viren erworben.

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hatte vor einem harten Lockdown gewarnt. Dieser würde eine dramatische Insolvenzwelle im Mittelstand mit hohen Arbeitsplatz- und Ausbildungsplatzverlusten auslösen (HIER).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schweizer Rohstoffhändler wankt: Gunvor-Chef steigt aus – die Lehren aus Gunvors Buy-out
04.12.2025

Gunvor galt lange als diskreter Globalplayer im Ölhandel – bis der Flirt mit dem russischer Öl- und Gaskonzern Lukoil sowie Vorwürfe...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuer auf Kontoguthaben? Marktforscher wollen höhere Ausgaben anreizen
03.12.2025

Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt auch beim Weihnachtsgeschäft auf dem Tiefpunkt: Das Land der Sparer hält das Geld zusammen...

DWN
Politik
Politik Falsche Daten, statistische Mängel: Deutsche Klimaforscher ziehen Studie zum Klimawandel zurück
03.12.2025

Falsche Wirtschaftsdaten zu Usbekistan, statistische Mängel: Nach einiger Kritik ziehen Klimaforscher eine Studie des Potsdamer Instituts...

DWN
Politik
Politik EU einig über Importstopp für Gas aus Russland - Kremlsprecher: "EU schadet sich selbst"
03.12.2025

Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Weniger Feiertage, weniger Wirtschaftskrise? Schwäbische Unternehmenschefin für Streichung von Ostermontag
03.12.2025

Weniger Feiertage = mehr Wirtschaftsleistung? Die Debatte reißt nicht ab. Eine Konzernchefin aus Schwaben macht einen konkreten Vorschlag...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Coca-Cola beklagt Standortbedingungen: Deutschland nicht wettbewerbsfähig
03.12.2025

Der Chef des Coca-Cola-Abfüllers bemängelt die Bürokratie und komplizierte Verhältnisse für Unternehmen. Noch steht er zum Standort...

DWN
Politik
Politik Sicherheitspolitik: Deutsche Führungsrolle in Europa? Bevölkerung gespalten
03.12.2025

Russland als Bedrohung, Zweifel an den USA, Europa mittendrin: Eine Umfrage im Auftrag der Münchner Sicherheitskonferenz zeigt, wie...

DWN
Politik
Politik Gewerkschaften: Koalition plant Steuerprivileg für Gewerkschaftsbeitrag
03.12.2025

Die schwarz-rote Koalition will den Gewerkschaften den Rücken stärken. Geplant ist eine Steuerersparnis, die die Mitgliedschaft...