Es gibt mehrere Hinweise dafür, dass die Welt auf eine Nahrungsmittelpreis-Krise zusteuert. So lag der Nahrungsmittelpreisindex (FFPI) der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) im Dezember 2020 im Durchschnitt bei 107,5 Punkten, ein Plus von 2,3 Punkten (2,2 Prozent) gegenüber November 2020, was
einen Anstieg den siebten Monat in Folge darstellt. Mit Ausnahme von Zucker verzeichneten alle Teilindizes des FFPI im Dezember leichte Zuwächse, wobei der Teilindex für Pflanzenöl erneut am stärksten stieg, gefolgt von dem für Milchprodukte, Fleisch und Getreide. Für das Gesamtjahr 2020 lag der FFPI mit 97,9 Punkten im Durchschnitt auf einem Dreijahreshoch, aber immer noch deutlich unter seinem 2011 registrierten Höchststand von 131,9 Punkten. Interessant ist auch, dass der FFPI im Jahr 2002 noch bei 53,1 Punkten lag. Er stieg erst ab der Finanzkrise 2007/08 deutlich an, um sich dann im 90er-Punkte-Bereich einzupendeln. Seit Mai 2020 ist er immerhin um 18 Prozent gestiegen.
Es ist davon auszugehen, dass der Aufwärtstrend beim FFPI sich verschärfen wird. Denn die Regierungen nehmen die neuen Corona-Varianten zum Anlass, um die Corona-Maßnahmen dahingehend zu beschränken, dass die Nahrungsmittel-Lieferketten gestört werden. So sieht beispielsweise der Deutsche Fruchthandelsverband die Versorgung mit Obst und Gemüse aus dem Ausland gefährdet. Grund sei die Verschärfung der Corona-Einreise-Verordnung durch die Bundesregierung (HIER). Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten führten am 16. Januar 2021 aus: „Wir müssen davon ausgehen, dass der Lockdown verschärft wird. Doch eine Verschärfung des Lockdowns könnte unter bestimmten Umständen die Lieferketten massiv einschränken, was das Nahrungsmittelangebot verknappen lassen würde. Im Zusammenspiel mit einem Cyber-Angriff hätte dies besonders zerstörerische und gefährliche Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit (HIER)“.
Falls der FFPI tatsächlich astronomische Höhen erreichen sollte, wären sozialen Unruhen und politische Umstürze die Folge. Schließlich werden im Verlauf der aktuellen Krise nicht nur die Nahrungsmittelpreise steigen, sondern die Kaufkraft der Menschen wird auch zurückgehen. Die EU-Staaten werden davon nicht verschont bleiben. In einer Prognose der Deutschen Wirtschaftsnachrichten vom 5. Januar 2021 wurde vorgeschlagen: „In Deutschland und in den europäischen Staaten könnte diesen Entwicklungen entgegengewirkt werden, wenn die Preise für Lebensmittel drastisch gesenkt werden – zumindest über einen Zeitraum bis zum Jahr 2023. In Deutschland würde es sich anbieten, die Mehrwertsteuer von 19 auf zehn Prozent und den ermäßigten Mehrwertsteuersatz – vor allem für Grundnahrungsmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs – von sieben auf 3,5 Prozent zu senken. Gleichzeitig könnte der Gesetzgeber eine stark reglementierte Legalisierung von Cannabis durchsetzen. Der Mehrwertsteuersatz für den Verkauf von Cannabis müsste bei 25 Prozent liegen (HIER).“
Nun ist im aktuellen Umfeld nicht nur davon auszugehen, dass der FFPI durch die Corona-Maßnahmen getrieben wird, sondern auch durch Spekulanten, die die Nahrungsmittelpreise künstlich hochtreiben. Zum Problem des Spekulantentums im Nahrungsmittel-Bereich führt „Weltagrarbericht.de“ aus: „Seit in den 90er Jahren die Liberalisierung der Waren- termingeschäfte in den USA den Einstieg von Finanzunternehmen in großem Maßstab ermöglichte, sank an der weltweit wichtigsten Börse für Agrarprodukte, der CBOT in Chicago, der Anteil der kommerziellen Händler, die tatsächlich Weizen handeln, erheblich, während der spekulative Handel zunahm. Wurde 2002 hier das Elffache der tatsächlich verfügbaren Weizenmenge gehandelt, war es 2011 bereits das 73-fache der real existierenden Menge. Diese Spekulationsgeschäfte mit Lebensmitteln orientieren sich zwar grundsätzlich an der realen Situation von Angebot und Nachfrage. Die Psychologie der Börse und die Algorithmen der dort den Handel beherrschenden Computer führen allerdings zu immer nervöseren Ausschlägen. Anleger, die auf langfristig steigende Lebensmittelpreise setzen, haben nach Ansicht vieler Beobachter eine preistreibende Wirkung.“
Wenn die wirtschaftliche Instabilität durch politische Adhoc-Corona-Maßnahmen weiter verschärft werden sollte, könnte es zum totalen Zusammenbruch der Lieferketten kommen, was zur Knappheit von Nahrungsmitteln und anderen Gütern führen würde. Wenigstens für diesen Fall sollte die Bundesregierung – bitte – vorsorgen. So wäre es denkbar, dass ein nationaler Lieferdienst für Nahrungsmittel eingerichtet wird, der die Bürger im Fall aller Fälle mit einer staatlich festgelegten Menge an Nahrungsmitteln beliefern kann – und zwar kostenlos. Die Abwicklung dieser Aktion müsste die Bundeswehr übernehmen. Falls es zu logistischen Problemen kommen sollte, müssten auch Bundeswehrflugzeuge eingesetzt werden, um Lebensmittel von einer Stadt in die andere zu fliegen. Die Autobahnen in Deutschland sind so gebaut, dass sie auch als Landebahnen genutzt werden können. Zudem müssten Bund und Länder Anreize für die Anwerbung freiwilliger Helfer schaffen.
Es ist wirklich zu hoffen, dass die umstrittenen Mitglieder der Bundesregierung wenigstens diese Warnungen ernst nehmen. Ansonsten müssten sie sich irgendwann vorwerfen lassen, dass sie trotz besseren Wissens vorsätzlich falsch gehandelt haben.
Ach, bevor es vergessen wird: Seit Beginn der Pandemie haben die 500 reichsten Menschen der Welt ihr Vermögen um 1,8 Billionen Dollar erhöht. Diese Milliardäre der Welt kontrollieren jetzt mehr als 10 Billionen US-Dollar an Vermögen. Es sind dieselben Leute, die von sich behaupten, sie würden sich für die Gesundheit, das Klima und gegen die Armut in der Welt einsetzen.