Ukrainische Drohnen haben nach einem russischen Medienbericht in der Nacht zum Sonntag Moskau angegriffen. Dabei sei eine Person verletzt und Gebäude beschädigt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Regierungsvertreter. Zwei Drohnen seien über Moskau abgestürzt. Der Flugverkehr auf dem Flughafen Wnukowo sei unterbrochen worden.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, eine ukrainische Drohne sei über dem Bezirk Odinzowo abgeschossen worden. Die ukrainische Regierung nahm zunächst nicht zu den Darstellungen Stellung.
Am vergangenen Montag hatte die russische Regierung nach Drohnenangriffen auf die Hauptstadt angekündigt, hart gegen die Ukraine vorzugehen. Vor einer Woche waren Gebäude durch zwei Drohnen beschädigt worden. Der stellvertretende ukrainische Ministerpräsident Mychailo Fedorow hatte danach weitere Drohnenangriffe angekündigt.
Weitere Meldungen zum Ukraine-Konflikt:
17.35 Uhr - Die Ukraine muss sich nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf erneute russische Angriffe auf die Energieversorgung in der kalten Jahreszeit vorbereiten. "Es ist offenkundig, dass der Feind im Herbst und im Winter versuchen wird, den Terror gegen die ukrainische Energiebranche zu wiederholen", sagt Selenskyj in Iwano-Frankiwsk in der Westukraine. "Wir sollte in jedem Fall darauf vorbereitet sein."
14.25 - Der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, bringt erneut einen möglichen Atomwaffeneinsatz Russlands im Ukraine-Krieg ins Spiel. Der frühere Präsident verweist in einer im Internet verbreiteten Botschaft auf die ukrainische Gegenoffensive zur Rückeroberung der von Russland besetzten und annektierten Gebiete sowie auf die russische Nukleardoktrin. Wenn die von der Nato unterstützte Offensive erfolgreich wäre und ein Teil Russlands abgetrennt würde, wäre Russland gemäß einem Präsidialerlass gezwungen, mit einer Nuklearwaffe zu reagieren, erklärt Medwedew. Die von Russland erklärten Annexionen ukrainischer Gebiete werden international nicht anerkannt.
11.55 Uhr - Der russische Präsident Wladimir Putin kündigt neue Schiffe für die Kriegsmarine an. Allein im laufenden Jahr werde die Flotte um 30 Schiffe verschiedener Klassen ergänzt, sagt Putin bei einer Schiffsparade zum Tag der russischen Seekriegsflotte in St. Petersburg.
05.40 Uhr - Zwei ukrainische Drohnen greifen am frühen Sonntagmorgen Moskau an. Verletzte gibt es dabei keine, erklärt Bürgermeister Sergej Sobjanin laut Nachrichtenagentur TASS. Die Fassaden von zwei Bürogebäuden in der Moskauer Innenstadt seien leicht beschädigt worden, heißt es auf Sobjanins Telegram-Kanal laut TASS. Die Drohnen sind anschließend westlich von Moskaus Innenstadt abgeschossen worden.
02.05 Uhr - Der ukrainische Energieminister, Herman Haluschtschenko zeigt sich zuversichtlich, was die Stromversorgung für den kommenden Winter betrifft. In einem Fernsehinterview sagt Haluschtschenko, er könne jetzt noch keine Einzelheiten nennen, aber das Land baue so viel Energie auf, wie es noch nie zuvor getan habe. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Symbiose aller Maßnahmen dazu führen wird, dass wir die Versorgung während der Heizperiode zuverlässig sicherstellen können." Das Ausmaß neuer russischer Angriffe sei zwar schwer vorhersehbar, die Ukraine werde aber in der Lage sein, Reparaturen durchzuführen.
23.15 Uhr - Der russische Präsident Wladimir Putin spielt sein geplantes Fernbleiben vom Gipfel der BRICS-Staaten in Südafrika herunter. Er denke nicht, dass für ihn eine Anreise wichtiger sei als ein Verbleib in Russland, sagt Putin. Russland hatte eine Anreise Putins zu dem Treffen Ende August unter Führung von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) abgesagt und seine Teilnahme per Videoschaltung angekündigt. Damit hatte Putin den Gastgeber Südafrika vor einer schwierigen Entscheidung bewahrt. Denn das Land wäre gemäß internationalen Verträgen verpflichtet gewesen, Putin an den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in den Niederlanden auszuliefern. Der ICC hat einen Haftbefehl gegen Putin wegen des Vorwurfs der Deportation ukrainischer Kinder ausgestellt.
22.45 Uhr - Russische Unternehmen profitieren nach den Worten von Präsident Wladimir Putin von dem Rückzug seines Landes aus dem Abkommen über Getreideexporte aus der Ukraine. Aufgrund der dadurch gestiegenen Marktpreise stiegen auch die Gewinne russischer Getreidexporteure. Daran beteilige Russland die ärmsten Länder der Welt in Form von kostenlosen Getreidelieferungen, sagt Putin. Russland hat das von UN und Türkei im vergangenen Jahr vermittelte Getreideabkommen für Exporte über das Schwarze Meer Mitte Juli aufgekündigt und seitdem wiederholt ukrainische Hafenanlagen beschossen.
22.25 Uhr - Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnet die Vorschläge afrikanischer Staaten wie auch die Vorschläge Chinas als mögliche Grundlage für einen Frieden in der Ukraine. Ein Waffenstillstand sei allerdings schwierig umzusetzen, solange die ukrainische Armee ihre Offensive fortsetze, sagt Putin auf einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs. Russland hatte 2014 die Krim annektiert und seit dem vergangenen Jahr mit einem groß angelegten Angriff weitere Teile der Ukraine besetzt. Diese versucht, die okkupierten Landesteile zurückzuerobern.
20.20 Uhr - Saudi-Arabien plant einem Zeitungsbericht zufolge eine internationale Konferenz zur Lage in der Ukraine. Unter den erwarteten hochrangigen Repräsentanten von bis zu 30 Staaten seien auch Vertreter der Ukraine, westlicher Länder sowie aus Schwellenländern wie Indien und Brasilien, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Diplomaten. Das treffen am 5. und 6. August in der Stadt Dschidda geplant.
14.31 Uhr - Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sagt, eine Gruppe von hundert Soldaten der russischen Wagner-Gruppe habe sich der weißrussischen Stadt Grodno nahe der polnischen Grenze genähert. Die Situation werde immer gefährlicher. Wahrscheinlich würden sich die Wagner-Kämpfer als weißrussischer Grenzschutz tarnen und illegalen Migranten helfen, auf polnisches Gebiet zu gelangen - um Polen damit zu destabilisieren. Anton Motolko, Gründer des belarussischen Oppositionsprojekts Hajun, das militärische Aktivitäten im Land beobachtet, sagte Reuters, seine Gruppe habe keine Beweise für eine Annäherung der Wagner-Gruppe an Grodno.
06.31 Uhr - Die Ukraine setzt im Kampf gegen russische Truppen nach einem Medien-Bericht von einem befreundeten Land beschlagnahmte nordkoreanische Waffen ein. Es handele sich um Raketenwerfer aus der Sowjet-Zeit, die bei den Kämpfen um Bachmut eingesetzt wurden, berichtet die "Financial Times". Die USA werfen Nordkorea vor, Russland mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Beide Länder weisen dies zurück. Von ukrainischer Seite hieß es, die Raketenwerfer stammen von russischen Truppen, sie seien erbeutet worden.