Unternehmen

Schwere Diebstahl-Serie erschüttert Metallkonzern Aurubis

Der Hamburger Kupferhersteller und Recycling-Spezialist Aurubis wird von einem schweren Diebstahl erschüttert. Der Schaden reicht in den dreistelligen Millionenbereich.
19.09.2023 13:25
Aktualisiert: 19.09.2023 13:25
Lesezeit: 1 min

Der Wert der beim Hamburger Kupferhersteller und Recycling-Spezialisten Aurubis gestohlenen Metalle beläuft sich auf fast 200 Millionen Euro. Eine außerordentliche Inventur im Zuge der Diebstahls- und Betrugsfälle habe ergeben, dass der Fehlbestand an Edelmetallen das operative Ergebnis vor Steuern des Geschäftsjahres 2022/23 um 185 Millionen Euro negativ beeinflusse, teilte der Konzern am Dienstag mit. Aurubis erwarte, dass durch Versicherungen rund 30 Millionen Euro sowie durch zusätzlich arrestiertes Vermögen die negativen Effekte noch teilweise kompensieren werden können.

Auf Basis der außerordentlichen Inventur korrigierte Aurubis seine Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 deutlich nach unten. Statt ein operatives Ergebnis von 450 bis 550 Millionen Euro erwarte der Konzern nun nur noch 310 bis 350 Millionen Euro. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital prognostizierte das Unternehmen nun auf 8 bis 12 Prozent - nach 14 bis 18 Prozent vor dem Edelmetall-Fehlbestand.

Auf Basis des Schadens berechnete das Management die Gewinnprognose neu und stellt für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr 2022/23 nun einen operativen Gewinn zwischen 310 und 350 Millionen Euro in Aussicht. Die bisherige Prognosespanne von 450 bis 550 Millionen Euro hatte Aurubis Anfang September kassiert.

«An der Aufklärung der Sachverhalte der kriminellen Aktivitäten arbeiten wir mit Hochdruck und eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen», sagte Aurubis-Chef Roland Harings. Unter anderem seien externe Forensik-Spezialisten im Einsatz. Gleichzeitig werde das Schutzniveau erhöht.

Aufgefallen war der Betrug bei regelmäßigen Überprüfungen des Metallbestands. Es gab erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand sowie Abweichungen bei Sonderproben bestimmter Recycling-Lieferungen. Aurubis geht davon aus, dass manipulierte Proben mit hohen Gehalten wertvoller Metalle abgegeben wurden, die eigentlichen Lieferungen dann aber deutlich weniger wertvolle Metalle enthielten - wodurch letztlich überhöhte Rechnungen bezahlt wurden. Welche Lieferanten konkret betroffen seien, könne Aurubis noch nicht sagen. Dies sei Gegenstand laufender Untersuchungen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...