Deutschland

Holz, Stahl, Dämmmaterial: Baustoffe verteuern sich drastisch

Bauherren haben im Mai stark steigende Preise bei wichtigen Materialien zu spüren bekommen. Baustoffe wie Holz, Stahl oder Dämmmaterialien verteuerten sich in der Pandemie rasant.
05.07.2021 11:05
Aktualisiert: 05.07.2021 11:05
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Holz, Stahl, Dämmmaterial: Baustoffe verteuern sich drastisch
Dachlatten. (Foto: dpa) Foto: Rolf Vennenbernd

Bauherren machen weiter steigende Preise bei zentralen Materialien zu schaffen. Stoffe wie Holz, Stahl oder Dämmmaterialien haben sich im Mai rasant verteuert, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Demnach stiegen die Preise für Konstruktionsvollholz gemessen am Vorjahresmonat um gut 83 Prozent, für Dachlatten um 45,7 Prozent und Bauholz um 38,4 Prozent.

Auch die Stahlpreise trieben die Kosten auf dem Bau in die Höhe: Betonstahl in Stäben war im Mai 44,3 Prozent teurer, und Betonstahlmatten kosteten 30,4 Prozent mehr als vor einem Jahr, so die Wiesbadener Statistiker. Betonstahl wird unter anderem zur Verstärkung von Bodenplatten, Decken oder Wänden eingesetzt. Hauptgründe für die starken Preiszuwächse seien wohl die steigende Nachfrage im In- und Ausland während der Corona-Pandemie sowie Probleme in der Rohstoffversorgung, schrieb die Behörde.

Die Preise für Holz und andere Baustoffe steigen auf dem Weltmarkt unter anderem wegen der großen Nachfrage aus China und den USA schon länger. Da sich die Konjunktur von der Corona-Pandemie erholt und die Produktion wieder anspringt, werden Baustoffe zunehmend knapp. Teureres Material treibt die Baukosten hoch und sorgt damit für neuen Druck auf die ohnehin angespannten Immobilienmärkte. Branchenverbände haben Bauherren bereits auf höhere Kosten, längere Bauzeiten und Verzögerungen bei Projekten eingestimmt.

Preistreibend auf Baustellen wirken sich laut dem Statistischen Bundesamt auch die höheren Ölpreise aus. Mit der Erholung der Weltwirtschaft von der Corona-Krise sind sie in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Bitumen auf Erdölbasis, das etwa zur Abdichtung von Dächern, Gebäuden und Fundamenten verwendet wird, kostete im Mai fast 64 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, Dämmplatten aus Kunststoff wie Polystyrol fast 20 Prozent.

Auch bei einigen Metallen zogen die Preise an: Halbzeug aus Kupfer und Kupferlegierungen, die etwa im Heizungsbau oder in der Elektroinstallation eingesetzt werden, verteuerten sich um mehr als ein Drittel (37,7 Prozent). Aber nicht für alle Materialien mussten Bauherren deutlich mehr zahlen: Bei Kies und Sand (+4,8 Prozent), Mauerziegel (+2,2), Dachziegel (+2,2) und Frischbeton (+1,7) gab es im Mai nur relativ leichte Zuwächse, errechneten die Statistiker.

Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, hatte jüngst vor den Folgen der Rohstoffknappheit gewarnt. "Unternehmen müssen bei vollen Auftragsbüchern Kurzarbeit anmelden, weil sie kein Material haben", sagte er. Aufträge müssten storniert oder verschoben werden - zu Lasten von Handwerkskunden.

Experten der Unternehmensberatung EY Parthenon erwarten, dass die Knappheit bei Baumaterialien die Baupreise weiter antreibt. Dies und Kapazitätsengpässe in der Baubranche, aber auch politische Vorgaben etwa für Barrierefreiheit oder Wärmedämmung, dürften dafür sorgen, dass die Baupreise auch künftig steigen und die allgemeine Inflationsrate übertreffen. "Wir rechnen auch in den nächsten Jahren mit überdurchschnittlichen Preissteigerungen im Baugewerbe", sagte Axel Schäfer, einer der Baufachleute bei EY Parthenon.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Schnappen Sie sich den COME Mining Cloud-Mining-Vertrag und starten Sie Ihre Mining-Reise ganz einfach mit einem stabilen Tageseinkommen von über 7.000 $

Bei unseren Recherchen zum Bitcoin-Mining stellten wir fest, dass das traditionelle Mining-Modell für die meisten Nutzer ungeeignet ist....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Workation-Trend 2026: Wer jetzt nicht plant, verliert seine besten Mitarbeiter
14.10.2025

Der globale Workation-Trend erreicht 2026 einen neuen Höhepunkt. Unternehmen investieren gezielt in Reisen, die Arbeit, Lernen und...

DWN
Politik
Politik Handelsstreit USA-China: China reagiert auf Trumps neue Zolldrohungen
14.10.2025

China setzt im Handelsstreit mit den USA auf maximale Härte. Peking kündigt an, den Konflikt bis zum Ende auszutragen, reagiert auf...

DWN
Politik
Politik Trump zieht die Zügel an: Steht Serbien vor einer Ölkrise?
14.10.2025

Die USA setzen Serbiens Ölindustrie unter Druck: Zahlungen mit Karten werden gestoppt, Lieferungen blockiert. Präsident Vučić warnt vor...

DWN
Technologie
Technologie Vodafone ersetzt Huawei-Technik: Samsung baut deutsches 5G-Netz aus
14.10.2025

Vodafone zieht im 5G-Netz die Reißleine: Huawei fliegt raus, Samsung übernimmt. Der Wechsel markiert nicht nur eine Abkehr von China,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Höchststand im September: Inflation steigt auf 2,4 Prozent
14.10.2025

Die Inflation zieht wieder an, und das mitten im Herbst. Besonders Lebensmittel und Dienstleistungen belasten die Haushalte, während...

DWN
Panorama
Panorama Benko-Prozess: Mini-Verfahren in Mega-Pleite
14.10.2025

Ein einst gefeierter Selfmade-Milliardär steht vor Gericht: René Benko, Symbol für Aufstieg und Fall eines Imperiums. Nun beginnt der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Überraschender Aufschwung: Chinas Exporte trotzen globalen Spannungen
14.10.2025

Chinas Außenhandel hat im September deutlich zugelegt und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Trotz Handelskonflikten und...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis schlägt alle Anlageklassen: Warum Gold alles übertrifft
14.10.2025

Der Goldpreis hat in zwanzig Jahren alle Anlageklassen übertroffen. Inflation, Schulden und geopolitische Spannungen treiben die...