Finanzen

In Deutschland droht eine tragische Welle von Privatinsolvenzen

Lesezeit: 1 min
11.07.2021 14:56  Aktualisiert: 11.07.2021 14:56
Einem Bericht zufolge drohen in Deutschland zahlreiche Privatinsolvenzen. Die Bürger müssen zudem massiv auf ihre Ersparnisse zurückgreifen und sich Geld von Verwandten und Freunden leihen.
In Deutschland droht eine tragische Welle von Privatinsolvenzen
Viele Privathaushalte stecken in der finanziellen Krise. (Foto: dpa)
Foto: Jasper Jacobs

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Nach einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ haben viele Privathaushalte während der Corona-Krise Kredite aufgenommen. Doch mittlerweile treibt die Bürger die Sorge um, dass sie ihre Kredite nicht mehr tilgen können.

Das Blatt berichtet: „Die Hälfte der Kreditnehmer befürchtet, dass es ihnen künftig ,eher schwerfallen‘ oder sogar ,sehr schwerfallen‘ wird, bestehende Kredite abzubezahlen. Offenbar haben sich vor allem Personen mit niedrigem Einkommen bei der Kreditaufnahme übernommen. Je niedriger das Einkommen, desto größer die Sorge, Kredite nicht zurückzahlen zu können. Das hat eine repräsentative Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Schufa ergeben, die WELT exklusiv vorliegt.“

Etwa 32 Prozent der Kreditnehmer gehen davon aus, dass sie ihre Raten „kürzen oder pausieren“ lassen müssen. Jeder dritte Bürger soll währen der Corona-Krise auf ihre Ersparnisse zurückgegriffen haben. Fast jeder Siebte soll sich sogar Geld bei Freunden und Verwandten geliehen haben.

Die dpa meldet:

Weniger Firmenpleiten, mehr zahlungsunfähige Privatleute: Für das erste Halbjahr 2021 zeigt die Insolvenzanalyse der Wirtschaftsauskunftei Creditreform einen gegenläufigen Trend. Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent auf geschätzt 8.800 Fälle gesunken, wie Creditreform am Dienstag berichtete. Die Zahl der Privatinsolvenzen sei dagegen um fast 63 Prozent auf 46.000 Fälle gestiegen und habe die Gesamtzahl der Insolvenzen auf den höchsten Halbjahreswert seit 2014 getrieben.



Grund für den Anstieg der Privatinsolvenzen sei eine Reform des Verbraucherinsolvenzrechts, die Privatpersonen eine schnellere Restschuldbefreiung ermögliche. Seit Jahresbeginn 2021 sei es deshalb zu einem Run auf die Amtsgerichte gekommen. Die Corona-Krise habe dagegen eine vergleichsweise geringe Rolle beim Anstieg der Privatinsolvenzen gespielt.


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