Weltwirtschaft

US-Regierung legt Genehmigungen für LNG-Exportterminals auf Eis

Lesezeit: 2 min
27.01.2024 16:30
Die US-Regierung hat angekündigt, ausstehende Genehmigungen für den Export von Flüssiggas (LNG) auf Eis zu legen. Wie das auch die deutsche Energieversorgung betrifft.
US-Regierung legt Genehmigungen für LNG-Exportterminals auf Eis
LNG-Terminal in Brunsbüttel: Legt die US-Regierung ausstehende Genehmigungen für den LNG-Export auf Eis, betrifft das auch die deutsche Energieversorgung (Foto: dpa)
Foto: Helge Heggblum

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Es solle untersucht werden, wie sich Exporte auf Energiekosten, die Energiesicherheit der USA und auf die Umwelt auswirken, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses am Freitag.

Zwar gilt die Pause für Exportprojekte in alle Länder, mit denen die USA kein Freihandelsabkommen haben - die Staaten der Europäischen Union gehören dazu. Das Weiße Haus betonte jedoch, die Verbündeten der USA würden weiterhin über die bestehende Infrastruktur beliefert.

Mit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und den darauf folgenden Sanktionen gegen Russland waren die USA auch für die Versorgung Deutschlands mit Flüssigerdgas enorm wichtig geworden. 2023 waren die USA erstmals der weltweit größte Exporteur von LNG.

In Erwartung des Schritts der US-Regierung hatten 32 Vertreter der Öl- und Gasindustrie bereits am Mittwoch in einem offenen Brief an US-Energieministerin Jennifer Granholm ihre Besorgnis geäußert. Bei den Flüssiggasvorkommen der USA handele es sich um ein wichtiges geopolitisches Instrument, das dazu beitrage, US-Verbraucher vor zunehmender globaler Instabilität zu schützen und die Energiesicherheit wichtigter US-Verbündeter zu gewährleisten, hieß es in dem Brief.

60 Abgeordnete des Europäischen Parlaments drückten am Donnerstag wiederum in einem offenen Brief an US-Präsident Joe Biden ihre Unterstützung für die Pläne aus. „Europa sollte nicht als Vorwand für die Ausweitung der LNG-Exporte genutzt werden, die unser gemeinsames Klima gefährden“, hieß es darin. Europas derzeitiger Verbrauch an fossilem Gas werde demnach bereits durch die aktuellen Importmengen und vorhandene Infrastruktur gedeckt

Zwischen dem 1. Januar 2023 und dem 25. Januar 2024 bezog Deutschland nach Angaben des Energiewirtschaftsverbands (BDEW) den weitaus größten Teil seines LNG (83 Prozent) aus den USA. Dort wird das Gas häufig mit der umstrittenen Fracking-Methode gewonnen. Die Herkunft der einzelnen Tanker und die Zusammensetzung des transportierten LNG sind laut BDEW aber nicht immer eindeutig bestimmbar.

Insgesamt wickelt Deutschland seine Gasimporte aber bislang nur zu einem kleinen Teil über die LNG-Infrastruktur ab. Nach Daten der Bundesnetzagentur lag der LNG-Anteil bei Deutschlands Gasimporten im Dezember bei sieben Prozent. Die wichtigste Erdgaslieferanten waren im vergangenen Jahr Norwegen, die Niederlande und Belgien. (dpa)


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Betrug erkennen und vermeiden: Tipps zum Schutz von Bitcoin, Ether und Co.
11.05.2024

Während der Kryptomarkt wieder an Dynamik gewinnt und der Bitcoin immer teurer wird, ist es entscheidend, sich vor betrügerischen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Preiskorrektur dauert an, Marktlage bleibt angespannt
11.05.2024

Die Immobilienpreise in Deutschland sind im ersten Quartal des Jahres weiter gefallen – in unterschiedlichem Ausmaß in den verschiedenen...

DWN
Immobilien
Immobilien Checkliste: Das sollten Sie wissen, bevor Sie eine Immobilie kaufen!
11.05.2024

Eine Immobilie zu kaufen ist ein einschneidendes Ereignis im Leben der Käufer. Schließlich bleibt das Objekt mit hoher Wahrscheinlichkeit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Selbstständigkeit: Die Zusammenarbeit mit Freiberuflern kann Ihr Budget gefährden!
11.05.2024

Die öffentlichen Kassen scheinen erschöpft zu sein und die Sozialversicherungsträger müssen nach Wegen suchen, um sie wieder...

DWN
Finanzen
Finanzen Wachstumschancengesetz: Höhere Nachsteuerrendite bei Rürup-Rente
11.05.2024

Steuervorteile für Rürup-Sparer: Wie Kunden einer Basisrente mit dem Wachstumschancengesetz künftig Steuern sparen können.

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag vor dem Aus? Bundesverfassungsgericht prüft Verfassungsmäßigkeit
11.05.2024

Milliarden Steuergelder auf der Kippe: Das Bundesverfassungsgericht entscheidet über die Zukunft des Solidaritätszuschlags. Steht...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden-ETFs: Passives Einkommen an der Börse beziehen
11.05.2024

Dividenden-ETFs bieten Ausschüttungen von bis zu 12 Prozent der investierten Summe pro Jahr. Lohnt sich ein Investment?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...