Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich im März deutlich aufgehellt. Das Barometer für die Exporterwartungen legte auf minus 1,4 Punkte zu, von minus 7,0 Punkten im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Das ist der zweite Anstieg in Folge und der höchste Wert seit Mai 2023. „Der Welthandel dürfte in den kommenden Monaten anziehen“, kommentierte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, die Entwicklung. „Die deutsche Exportwirtschaft hofft davon zu profitieren.“
Deutlich mehr Branchen als im Vormonat erwarten den Angaben zufolge Zuwächse bei den Ausfuhren. „Insbesondere die Nahrungsmittelproduzenten und die Getränkehersteller gehen davon aus, dass ihre Exportumsätze steigen“, hieß es. Auch im Automobilsektor habe sich die Stimmung ins Positive gedreht. Sogar die energieintensive chemische Industrie blicke im März wieder optimistisch in die Zukunft. Im Maschinenbau gleichen sich positive und negative Aussichten gegenwärtig nahezu aus. Mit einem Exportrückgang rechnen die Textilwirtschaft, die Drucker sowie die Metallerzeuger und -bearbeiter, so die Münchner Forscherinnen und Forscher.
Zuletzt zeigte vor allem das Geschäft mit dem größten Abnehmer von Waren „Made in Germany“ - den USA - deutlich nach oben. Die Ausfuhren in die weltgrößte Volkswirtschaft wuchsen im Februar um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 13,9 Milliarden Euro. Die Exporte in die Volksrepublik China legten ebenfalls zu, allerdings nur um 0,3 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro.
Das Ifo-Institut rechnet für das Gesamtjahr 2024 mit einem Rückgang der Exporte um 1,1 Prozent, nachdem sie bereits 2023 wegen der schwachen Weltkonjunktur um 2,2 Prozent gefallen waren. Für das kommende Jahr wird dann ein deutliches Wachstum von 3,4 Prozent vorhergesagt.
(Reuters)