Politik

YouGov-Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen das Verbrenner-Aus 2035

Das geplante Verbrenner-Aus 2035 sorgt in Deutschland für hitzige Diskussionen. Laut einer aktuellen Umfrage lehnt die Mehrheit ein solches Ende für Autos mit Verbrennungsmotor ab. Während Befürworter auf Klimaziele pochen, wächst die Kritik: Ist das Ziel realistisch erreichbar?
19.09.2025 09:15
Lesezeit: 1 min

Umfrage: Mehrheit lehnt Verbrenner-Aus 2035 ab

Abschied von Diesel- und Benzinautos? Für viele Deutsche bleibt das schwer vorstellbar. Eine generelle Ablehnung von Klimaschutz ist das jedoch nicht. Das geplante Verbrenner-Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor in Europa ab 2035 stößt in Deutschland auf deutliche Kritik. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur verlangen 44 Prozent der Befragten von der Bundesregierung, sich gegen das Verbot von Diesel- und Benzinautos zu stellen.

Wenig Zustimmung zum Verbrenner-Aus 2035

Weitere 19 Prozent möchten, dass sich die Regierung für eine Verschiebung einsetzt. Lediglich 24 Prozent erwarten, dass Berlin an der Regelung für 2035 festhält. Befragt wurden zwischen dem 12. und 15. September 2025 insgesamt 2.057 Wahlberechtigte. Laut dem Institut ist die Umfrage repräsentativ.

Ab 2035 dürfen in der EU keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden, beschlossen wurde dies 2022. Ziel bleibt die Senkung der CO2-Emissionen im Verkehr. Vor allem Politiker der Union und Vertreter der Wirtschaft drängen auf ein Ende der EU-Regel. Auch Niedersachsens SPD-Ministerpräsident Olaf Lies forderte zuletzt die Abkehr vom Verbrenner-Aus 2035.

Klimaschutz als Kostenfaktor?

Rückhalt für das Verbrenner-Aus fanden die Meinungsforscher lediglich bei Anhängern von Grünen und Linken, den größten Widerstand äußerten AfD-Wähler. Eine klare Mehrheit von 60 Prozent der Befragten geht davon aus, dass Klimaschutz das Leben in Deutschland auf Dauer verteuert. 13 Prozent rechnen nicht mit Veränderungen bei den Lebenshaltungskosten. 17 Prozent glauben dagegen, dass Klimaschutz das Leben langfristig günstiger mache.

Trotz Kritik zeigt die Umfrage auch Zustimmung: 36 Prozent wünschen sich mehr Einsatz der Regierung für Klimaschutz, 29 Prozent sind mit der aktuellen Politik zufrieden, 24 Prozent wollen weniger Engagement. Im vergangenen Jahr lag die globale Temperatur nach EU-Daten 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Auf der Pariser Klimakonferenz 2015 hatte sich die Weltgemeinschaft das Ziel gesetzt, die Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, zumindest jedoch unter 2 Grad. Fachleute halten das für immer schwerer erreichbar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Niedriglohn in Deutschland: 6,3 Millionen Menschen von Niedriglohnarbeit betroffen
05.12.2025

Millionen Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor. Neue Zahlen zeigen, wo Niedriglohnarbeit besonders konzentriert ist – und warum der...

DWN
Politik
Politik Rentenpaket im Bundestag: Folgen für Rentner und Beitragszahler
05.12.2025

Die Koalition bringt ihr Rentenpaket ins Finale – mit Folgen für Millionen Rentner, Beitragszahler und Familien: vieles klingt gut. Doch...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie leichter: Analystenkommentar von Bank of America bewegt Rüstungsaktien
05.12.2025

Zur Börseneröffnung am Freitag geraten deutsche Rüstungsaktien in Bewegung: Ein US-Großbank-Analyst sortiert seine Favoriten neu....

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst: So soll das Modell ab 2026 greifen
05.12.2025

Deutschland steht vor einem Neustart des Wehrdienstes: Fragebögen, Musterung und ambitionierte Zielzahlen sollen die Truppe rasch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Auftragseingang in der deutschen Industrie steigt unerwartet kräftig
05.12.2025

Unerwartet starke Impulse aus der deutschen Industrie: Die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe ziehen an und übertreffen Prognosen...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs aktuell: Erholung geht am Freitag weiter
05.12.2025

Der DAX geht mit Rückenwind in den Freitag: Vor wichtigen charttechnischen Marken fehlt ein US-Jobbericht, während am europäischen...

DWN
Politik
Politik Kurzarbeitergeld 2026: Warum die Bezugsdauer weiter verlängert werden soll
05.12.2025

Die derzeitige Sonderregelung, die eine Verlängerung der maximalen Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld auf bis zu 24 Monate ermöglicht,...

DWN
Politik
Politik EU-Finanzierungsplan: EU prüft Kreditmodell mit eingefrorenem Russland-Vermögen
05.12.2025

Die EU sucht nach einem Weg, die Ukraine trotz politischer Blockaden weiter zu unterstützen. Kann ein neues Finanzinstrument auf Basis...