Finanzen

Staatsschulden steigen - Ende 2023 bei fast 2,5 Billionen Euro

Die öffentlichen Staatsschulden sind im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent gestiegen. Die Verschuldung des Bundes nahm überdurchschnittlich zu - dafür gibt es einen Hauptgrund.
27.03.2024 13:42
Lesezeit: 1 min
Staatsschulden steigen - Ende 2023 bei fast 2,5 Billionen Euro
Der Schuldenberg wächst. (Foto: dpa) Foto: Santje09

Der öffentliche Schuldenberg ist im vergangenen Jahr um 77,3 Milliarden Euro oder 3,3 Prozent gestiegen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen waren demnach Ende 2023 mit insgesamt 2445,5 Milliarden Euro verschuldet, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Allerdings gibt es hier einen kleinen Sondereffekt. Seit dem zweiten Quartal 2023 werden die Schulden der Verkehrsunternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs in die Berechnung des öffentlichen Schuldenstandes aufgenommen. Ohne den ÖPNV wäre der Schuldenstand um 2,9 Prozent gewachsen und wäre um 9,0 Milliarden Euro niedriger.

Bund überdurchschnittlich verschuldet

Die Verschuldung des Bundes nahm überdurchschnittlich zu. Sie stieg um 4,7 Prozent beziehungsweise 76 Milliarden Euro auf knapp 1696 Milliarden Euro. Hauptgrund war der Anstieg der Verschuldung des "Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie" zur Abfederung der Folgen der Energiekrise infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine. Das im Juli 2022 errichtete Sondervermögen zur Ertüchtigung der Bundeswehr verzeichnete Ende 2023 eine Verschuldung von 5,8 Milliarden Euro, Ende 2022 hatte es noch keine Schulden aufgenommen.

Schuldenstand sinkt bei Ländern, steigt bei Kommunen

Bei den Ländern sank hingegen der Schuldenstand um 1,9 Milliarden Euro auf 595,4 Milliarden Euro. Ohne die Einbeziehung der ÖPNV-Unternehmen wäre der Rückgang noch stärker gewesen. Dagegen nahm die Verschuldung der Kommunen deutlich zu. Sie stieg gegenüber Ende 2022 um 9,1 Prozent auf 153,6 Milliarden Euro. Hier machte sich die Einbeziehung der Verkehrsunternehmen deutlich bemerkbar. Ohne diesen Effekt wären die Schulden der Gemeinden nur um 4,8 Prozent gewachsen. (dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Angriffe auf Iran: Droht ein neues Gasloch wie bei Russland?
26.06.2025

US-Luftangriffe auf den Iran setzen neue Dynamik im globalen Energiemarkt frei. Droht Europa nach dem russischen Gas-Schock der nächste...

DWN
Politik
Politik Stromsteuer: Der Vertrauensbruch
26.06.2025

Die Ampel hatte versprochen, alle Bürger bei der Stromsteuer zu entlasten. Jetzt will Kanzler Merz nur die Industrie begünstigen – und...

DWN
Technologie
Technologie Digitalgesetz DMA: Start-ups warnen vor EU-Zugeständnissen an USA
26.06.2025

Hohe Zölle, harsche Kritik aus Washington, wachsende Nervosität bei jungen Tech-Firmen: Im transatlantischen Zollkonflikt droht Brüssel,...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse: Bundestag plant Verlängerung bis Ende 2029
26.06.2025

Die Mietpreisbremse soll weitere vier Jahre gelten – doch sie ist umstritten wie eh und je. Während der Eigentümerverband sie für...

DWN
Politik
Politik Autoverbot: Berlin bald autofrei? Erfolg für Volksbegehren
26.06.2025

Die Initiative „Volksentscheid Berlin autofrei“ kann ihr Gesetzesvorhaben für ein weitgehendes Autoverbot in der Hauptstadt weiter...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Strompreise: Deutschland hat die fünfthöchsten der Welt
26.06.2025

Strom in Deutschland ist immer noch sehr teuer. Mit durchschnittlich 38 Cent pro Kilowattstunde rangieren die deutschen Strompreise...

DWN
Finanzen
Finanzen Depotübertrag: Wie Sie Ihr Wertpapierdepot wechseln - und dabei bares Geld sparen
25.06.2025

Ein Depotübertrag kann für Sie als Anleger zahlreiche Vorteile bieten, von geringeren Gebühren bis hin zu attraktiven Prämien für...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerung von Immobilien: Wie Sie mit Zwangsversteigerungen Schnäppchen machen können
25.06.2025

Es gibt verschiedene Gründe für die Zwangsversteigerung von Immobilien vor den örtlichen Amtsgerichten. In Krisenzeiten kommt es...