Politik

Neuwahl: BSI verstärkt technische Absicherung

Bundestags-Neuwahl und Cybergefahren – Wie bereitet sich das #BSI auf Hackerangriffe und Fake-News vor? Lesen Sie, welche neuen Maßnahmen Wahlen und Wähler schützen sollen.
12.11.2024 14:21
Aktualisiert: 12.11.2024 14:21
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Neuwahl: BSI verstärkt technische Absicherung
Das BSI sieht sich angesichts professioneller Cyberkrimineller und möglicher Angriffe auf die Bundestagswahl im Februar großen Herausforderungen gegenüber. (Foto: dpa) Foto: Oliver Berg

In Deutschland aktive Cyberkriminelle haben ihre Arbeitsweise professionalisiert und sind technisch auf dem neuesten Stand. Auch mögliche Angriffe auf die nun für Februar geplante Bundestagswahl - sei es durch Hacker oder im Zuge von Desinformationskampagnen - stellen das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aktuell vor große Herausforderungen. „Das ist knapp, wir werden unser Möglichstes tun, um diesen Wahlprozess so gut wie möglich abzusichern“, sagt die BSI-Präsidentin, Claudia Plattner, bei der Vorstellung des Lageberichts ihrer Behörde für 2024 in Berlin mit Blick auf den geplanten Wahltermin am 23. Februar.

Dabei gehe es einerseits um die technische Absicherung des Wahlprozesses. Andererseits sei es wichtig, die Wählerinnen und Wähler darauf hinzuweisen, „dass nicht alles, was dort massenhaft, teilweise auch automatisiert, in sozialen Medien geteilt wird, immer der Wahrheit entspricht“.

Erfolgreiche Arbeit bei Wahlen ist, wenn man nichts merkt

Das BSI sei bei den Wahlen in diesem Jahr „sehr, sehr erfolgreich“ gewesen, sagt Plattner. Sie fügt hinzu: „Woran merken Sie das? Sie haben es nicht gemerkt. Das ist genau unser Erfolg an dieser Stelle.“ Die Europawahlen seien insgesamt gut abgelaufen. Allerdings kämen durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Desinformationskampagnen auch neue Arbeitsfelder auf das Bundesamt zu, um die man sich kümmern müsse. Auf die jüngsten Entwicklungen auf der Social-Media-Plattform X und Einlassungen dort von US-Milliardär Elon Musk zur deutschen Politik angesprochen, sagt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD): „Ich gucke da sehr kritisch drauf.“

Das BSI hält in seinem aktuellen Lagebericht fest, dass zuletzt im Schnitt täglich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekanntgeworden sind, rund ein Viertel mehr als im zurückliegenden Berichtszeitraum.

Mehr Opfer von Erpressersoftware-Angriffen

Die Zahl der mutmaßlichen Opfer sogenannter Ransomware-Angriffe stieg den Angaben zufolge deutlich an. Das für erbeutete Daten im Schnitt gezahlte Lösegeld hatte im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht, es sank laut BSI Anfang 2024 aber wieder auf den Stand von Ende 2022. Unter Ransomware versteht man Schadprogramme, die dafür sorgen, dass ein Nutzer keinen Zugriff mehr auf seine Daten hat.

Die Autoren des Berichts, der die Lage im Zeitraum vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni dieses Jahres abbildet, weisen zudem darauf hin, dass Angreifer teils über Ressourcen verfügen, um sogenannte Zero-Day-Schwachstellen aufzuspüren, für die es noch keine „Patches“ (Aktualisierungen zum Schließen von Sicherheitslücken) gebe, sodass Daten auch ohne den Einsatz von Ransomware gestohlen werden können.

Neben den bereits bekannten Phishing-Kampagnen, bei denen Cyberkriminelle Nutzern vorgaukeln, sie kommunizierten mit einer Bank, wurde im Berichtszeitraum laut BSI eine Zunahme von Kampagnen unter missbräuchlicher Nutzung von Markennamen bekannter Streamingdienste registriert. Auch hier verfolgten die Angreifer das Ziel, persönliche Daten, etwa zu Kreditkarten, abzugreifen.

Pro Tag 78 neue Schwachstellen in Software

Laut Lagebericht wurden im Jahr 2023 täglich durchschnittlich 78 neue Schwachstellen in Softwareprodukten bekannt. Insbesondere sei eine Vielzahl kritischer Schwachstellen in VPN-Software, Firewalls und anderen Systemen für sichere Netzwerkverbindungen bekanntgeworden, teilt das Bundesamt mit. Dies sei besorgniserregend, da auch die Zahl der Angriffe auf solche Systeme weiterhin deutlich zunehme.

Doch der Bericht enthält auch zwei gute Nachrichten: Im betrachteten Zeitraum gingen Strafverfolger mit international koordinierten Maßnahmen erfolgreich gegen mehrere Gruppen vor, die gegen Geld andere Cyberkriminelle mit Ransomware versorgt hatten.

Und: 140 von 671 Betreibern sogenannter kritischer Infrastruktur hätten in den zurückliegenden zwei Jahren das Sicherheitsmanagement für ihre Informationssysteme messbar verbessert. Zur kritischen Infrastruktur zählen Einrichtungen, die für das Funktionieren des Gemeinwesens wichtig sind wie etwa große Energieversorger, Klärwerke und der öffentliche Nahverkehr.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen COME Mining App Officially Launches: Supports BTC, USDC, and XRP, Start a Bitcoin Miner for Free, and Easily Earn $11,700 Daily

New York, October 2025—With the global cryptocurrency bull market in full swing, investor demand for stable and sustainable passive...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflationsindexierte Anleihen: Wann Staatsanleihen schützen und wann sie riskant werden
10.10.2025

Steigende Zinsen machen Staatsanleihen riskant. Inflationsindexierte Anleihen bieten dagegen realen Schutz und könnten jetzt zu einer der...

DWN
Politik
Politik Nato-Manöver: Deutschland entsendet Bundeswehr-Tornados zur Atomwaffenübung der Nato
10.10.2025

Die Atomwaffenübung der Nato sorgt für Aufmerksamkeit: Deutschland entsendet Tornados und beteiligt sich am jährlichen Nato-Manöver...

DWN
Panorama
Panorama Kein Trump-Nobelpreis: Friedensnobelpreis für Venezolanerin Maria Corina Machado
10.10.2025

Die Entscheidung um den Friedensnobelpreis 2025 sorgt für weltweite Überraschung: Nicht der mächtige US-Präsident Donald Trump, sondern...

DWN
Politik
Politik Frankreich ist krank – und ganz Europa leidet mit
10.10.2025

Fünf Premierminister in weniger als zwei Jahren, ein Staatspräsident ohne Autorität und eine Schuldenlawine, die selbst Brüssel nervös...

DWN
Politik
Politik Israels Kabinett stimmt dem neuen Gaza-Abkommen mit der Hamas zu
10.10.2025

Nach Monaten harter Verhandlungen hat Israels Regierung einem historischen Gaza-Abkommen mit der Hamas zugestimmt. Doch während Hoffnung...

DWN
Finanzen
Finanzen Energiekontor-Aktie bricht ein: Gewinnausblick gekappt, Verzögerungen und Regeländerungen
10.10.2025

Die Energiekontor-Aktie ist im frühen Freitagshandel eingebrochen. Der Wind- und Solarparkentwickler Energiekontor hat seinen Ausblick...

DWN
Panorama
Panorama Deloitte-Analyse: Defizit der Krankenkassen steigt dramatisch
10.10.2025

Die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) spitzt sich zu: Experten warnen vor Milliardenverlusten und strukturellen...

DWN
Finanzen
Finanzen VW-Aktie: Volkswagen steigert Absatz von VW-E-Autos in Europa wohl deutlich
10.10.2025

Die VW-Aktie steht im Börsenhandel am Freitag im Fokus, weil Volkswagen bei seinen VW-E-Autos in Europa kräftig zulegt. Doch während die...