Politik

BSW-Mitglieder treten nach Migrationsdebatte aus Partei aus

Die Debatten zur Migrationspolitik im Bundestag haben auch innerhalb des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) für Unruhe gesorgt – insbesondere die Abstimmung mit der AfD. Einige Mitglieder reagieren darauf mit ihrem Austritt.
06.02.2025 14:53
Aktualisiert: 06.02.2025 14:53
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
BSW-Mitglieder treten nach Migrationsdebatte aus Partei aus
Im Zuge der Migrationsdebatte im Bundestag kam es zu Partei-Austritten beim BSW. (Foto: dpa) Foto: Hannes P Albert

Nach den umstrittenen Bundestagsabstimmungen zur Migrationspolitik haben in Bayern mehrere Mitglieder des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) ihren Austritt aus der Partei erklärt. Laut BSW-Landeschef Klaus Ernst haben inzwischen sieben Mitglieder die Partei verlassen, darunter auch der Europaabgeordnete Friedrich Pürner. Zunächst hatte der Spiegel am Mittwochabend über sechs Austritte berichtet.

Die sechs BSW-Mitglieder, die nach der Bundestagsabstimmung vom Freitag ausgetreten sind, begründeten ihren Schritt laut Spiegel mit der Migrationspolitik des BSW und einer empfundenen Nähe zur AfD. Pürner hingegen hatte bereits zuvor mehrfach öffentlich über einen möglichen Austritt nachgedacht. Er kritisierte, dass innerhalb des BSW Kritiker öffentlich diffamiert würden, betonte jedoch, dass seine Kritik nicht Sahra Wagenknecht persönlich gelte.

Die Abstimmungen zur Migrationspolitik im Bundestag, bei denen die Unionsfraktion auch Stimmen der AfD in Kauf nahm, um ihre Position durchzusetzen, sorgten ebenfalls innerhalb des BSW für Unruhe. Während sich das BSW bei einem Entschließungsantrag am Mittwoch der vorherigen Woche enthielt, stimmte es am Freitag dem letztlich gescheiterten „Zustrombegrenzungsgesetz“ sogar zu.

BSW-Austritte: Parteispitze sieht keine ungewöhnliche Entwicklung

Ernst bewertete die Austritte als unproblematisch. „Wir betrachten das als ganz normalen Vorgang“, erklärte er. Es sei für eine junge Partei nicht unüblich, dass es anfänglich zu solchen Veränderungen komme. „Die Leute merken, dass sie nicht richtig sind, und treten wieder aus. Das wird uns nicht besonders ins Kontor hauen.“

Ähnlich äußerte sich Parteichefin Sahra Wagenknecht. Sie erklärte gegenüber der Münchner „Abendzeitung“, dass es in allen Parteien Ein- und Austritte gebe. „Dass es sechs Parteimitglieder mit ihrem Austritt in die bundesweite Berichterstattung schaffen, gibt es allerdings nur beim BSW.“

Auch Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali betonte auf Anfrage, dass Parteien regelmäßig Mitglieder gewönnen und verlören – ein Vorgang, der normalerweise keinen Nachrichtenwert habe. „Außer gegenwärtig beim BSW, das die alten Parteien und die ihnen nahestehenden Medien offenkundig mit allen Mitteln aus dem Bundestag herausdrängen wollen“, fügte sie hinzu. Das BSW sei eine junge Partei mit Rückgrat, die Veränderungen in der deutschen Politik bewirken könne. „Dass wir deshalb viele Feinde haben, ehrt uns.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Trump gegen Windkraft: Präsident eskaliert den Kampf gegen Turbinen
03.09.2025

Trumps Strategie ist eindeutig: fossile Brennstoffe stärken, Windkraft schwächen. Der US-Präsident stoppt Milliardenprojekte, attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersvorsorge: Selbstständige zweifeln an finanzieller Absicherung fürs Alter
03.09.2025

Gut abgesichert im Alter? Mehr als die Hälfte der Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmer in Deutschland haben Zweifel, ob ihre...

DWN
Politik
Politik Friedland: Abgelehnte Asylbewerber stößt 16-Jährige vor einen Zug – Gericht wirft Ausländerbehörde Fehler vor
03.09.2025

Ein 31-jähriger Iraker soll ein 16-jähriges Mädchen in Niedersachsen getötet haben. Die Behörden wollten den abgelehnten Asylbewerber...

DWN
Politik
Politik AfD-Todesfälle vor der NRW-Wahl: Polizei schließt Straftaten aus
03.09.2025

Mittlerweile sechs AfD-Kandidaten sterben kurz vor der NRW-Wahl am 14. September. Die Polizei hat die Fälle untersucht – und schließt...

DWN
Politik
Politik Koalitionsausschuss: Der Plan der Bundesregierung fürs zweite Halbjahr - mit fünf Großbaustellen der Koalition
03.09.2025

„Bullshit“-Vorwürfe hier, eiserne Sparvorgaben da: Das Klima in der schwarz-roten Koalition ist angespannt. Jetzt will man im...

DWN
Politik
Politik Militärparade in Peking: China empfängt Staatschefs von Nordkorea und Russland zu Militärparade
03.09.2025

Xi Jinping hat in Peking vor Wladimir Putin und Kim Jong Un neue Waffensysteme inspiziert. Der Auftritt gilt als Zeichen der Solidarität...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zwischen Kontrolle und Risiko: Wie sich Unternehmen frühzeitig auf das Weihnachtsgeschäft vorbereiten
03.09.2025

Weihnachten kommt schneller, als viele Unternehmer denken – und gerade für kleine Firmen kann das Fest zum entscheidenden Umsatzbringer...