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Umsatzeinbruch: Gastgewerbe rutscht tiefer in die Krise und verliert weitere Kunden

Gastronomie in der Krise: Für immer mehr Menschen wird das Essengehen zum Luxus – und immer mehr Restaurants gehen pleite. Deutsche Gastronomen sind in der ersten Hälfte des Jahres noch tiefer in die Krise gerutscht. Ein Ende der Flaute ist nicht abzusehen.
21.08.2025 07:23
Lesezeit: 1 min

Gaststätten schließen, für immer mehr Menschen wird das Essengehen zum Luxus: Das Gastgewerbe in Deutschland ist in der ersten Hälfte dieses Jahres noch tiefer in die Krise gerutscht. Preisbereinigt sind die Umsätze im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum noch einmal um 3,7 Prozent gesunken, wie das Statistische Bundesamt berichtet.

Gastgewerbe in Deutschland verliert weitere Kunden

Nur deutliche Preiserhöhungen haben den Wirten und Hoteliers die Erlöse noch einigermaßen gerettet: Nominal lagen die Umsätze nur 0,1 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Mit einem realen Rückgang um 4,1 Prozent wurde die Gastronomie härter getroffen als Hotels und andere Beherbergungsbetriebe, die nur einen Rückgang um 2,6 Prozent verkraften mussten.

Höhere Umsatzsteuer auf Speisen

Zur Flaute beigetragen hat mutmaßlich der seit Jahresbeginn 2024 wieder gültige volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Speisen. Nach dem Willen der neuen Bundesregierung soll dieser Satz zum kommenden Jahr wieder auf das Niveau aus der Corona-Zeit von 7 Prozent gesenkt werden.

Nach einem kurzen Zwischenhoch zu Ostern hat sich die Lage im Juni weiter eingetrübt. Die Umsätze lagen real 5,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat und einschließlich der Preiserhöhungen 3,4 Prozent niedriger als vor einem Jahr.

Auf die Vorspeise wird verzichtet

Dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) zufolge sind viele Kunden sparsamer geworden. „Preissensibilität und Konsumzurückhaltung nehmen spürbar zu“, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick kürzlich. „Viele Gäste gehen seltener essen, wählen günstigere Gerichte, verzichten auf Extras wie Vorspeisen oder das zweite Getränk.“

Gestiegene Kosten belasteten insbesondere viele kleine und mittlere Familienbetriebe. „Die Lage der Branche ist angespannt, die Aussichten für das zweite Halbjahr sind gedämpft“, sagte Zöllick.

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