Finanzen

Merkel äußert erstmals Angst vor Inflation

Lesezeit: 1 min
24.01.2013 17:04
Auch wenn Kanzlerin Angela Merkel das gefürchtete Wort Inflation nicht in den Mund nimmt, zeigt sie sich erstmals besorgt über das Gelddrucken der internationalen Zentralbanken.
Merkel äußert erstmals Angst vor Inflation

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

Mali-Intervention provoziert Terror-Anschläge in Europa

Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich am Donnerstag das erste Mal besorgt über das andauernde Gelddrucken der großen Zentralbanken.

Merkel sagte am Donnerstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos auf eine Journalisten-Frage über den globalen Währungskrieg, der sich mittlerweile in einer umfassenden Manipulation der Wechselkurse manifestiert: "Ich bin nicht völlig sorgenfrei." Dies bezog sich zwar auf Japan. Doch auch die Entwicklung der EZB verfolgt Merkel offenkundig mit einem gewissen Unbehagen: Was die in Europa ebenfalls expansive Vergabe von Liquidität durch die Europäische Zentralbank betreffe, so gehe sie davon aus, dass diese "wieder eingesammelt wird", sagte Merkel.

Die EZB sei bei der Bewältigung der Krise „an den Rand ihres Mandats“ gegangen. Notenbanken seien kein „Ausputzer von politischen Fehlentscheidungen“ und könnten Mängel bei der Wettbewerbsfähigkeit nicht beheben, so Merkel.

Merkels Aussagen sind natürlich diplomatisch gehalten - das ist schon wegen möglicher Reaktionen der Börsen gar nicht anders möglich.

Allerdings hat sich Merkel noch nie so deutlich zu den möglichen Folgen des Gelddruckens geäußert. Sie kritisiert mit dieser Aussage indirekt die europäischen Südstaaten, weil vor allem die Achse Italien - Frankreich - Spanien das Gelddrucken im Eigeninteresse forciert.

Merkel gibt mit ihren Aussagen Bundesbank-Chef Jens Weidmann Rückendeckung. Dieser hatte kritisiert, dass seitens der Politik Druck auf die Zentralbanken ausgeübt werde, sich ungesetzlich zu verhalten. Es liege nicht innerhalb ihres Mandats, „Maßnahmen zur Stützung des Finanzsystems, zur Stimulierung der Konjunktur und zur Senkung der staatlichen Refinanzierungskosten oder gar zur staatlichen Solvenzsicherung zu ergreifen“ (mehr hier).

Auch das Bundeswirtschaftsministerium warnte vor einer „hohen Inflation“ (mehr hier).

Weitere Themen

Frankreich gleitet immer schneller in die Rezession

Dramatisch: Jugend-Arbeitslosigkeit in Spanien steigt auf 55 Prozent

Steuergelder: Spaniens Fußball-Klubs mit Rekord-Einnahmen


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...