Syrien war ein Flop für US-Präsident Barack Obama: Die Militärs verweigerten ihm die Gefolgschaft (hier), die Finanzierung für den Waffengang war nicht aufzutreiben (hier).
Der Iran ist noch nicht verbal sturmreif geschossen, obwohl erste Geldgeber der USA bereits mit der Idee eines nuklearen Erstschlags kokettieren (hier).
In Afghanistan erledigen Drohnen die Arbeit - das ist zuwenig für eine nachhaltige Ankurbelung der Konjunktur bei der Rüstungsindustrie (hier).
Nun hat Obama einen neuen Schurken ausgemacht: Der Krieg gegen den Klima-Wandel müsse ab sofort mit aller Konsequenz geführt werden.
Obama hat einen Befehl an alle staatlichen Stellen erlassen, den Krieg gegen den Klima-Wechsel vorzubereiten. Obama sagte, es sei zwar nicht klar, ob die Katastrophe komme, aber man müsse jetzt gegen sie vorgehen, bevor es zu spät sei.
Der Präsident ordnet an, dass die Staaten und einzelnen Kommunen Vorbereitungen für die globale Erwärmung treffen müssen. Bundesbehörden müssen gemeinsam mit den Bundesstaaten die gesamte Infrastruktur „widerstandsfähiger“ gegen Stürme und andere Wetterextreme wie Hochwasser machen, berichtet die Washington Times.
Die Auswirkungen des Klimawandels – einschließlich Hitzewellen, starke Regengüsse, Zunahme von Waldbränden, Dürren, das Auftauen von Permafrost, Meeres-Verschmutzung und dem Anstieg des Meeresspiegel – betreffen bereits jetzt die Gemeinden, so Obama weiter.
Obama: „Die Regierung muss auf den letzten Fortschritten aufzubauen und neue Strategien zu verfolgen, um in der Nation die Bereitschaft und Flexibilität dafür zu verbessern.“
Um zu verhindern, dass der Krieg gegen den Klima-Wandel ein ähnlicher PR-Flop wird wie der Krieg gegen Syrien, wird auch Hollywood aktiv: Star-Regisseur James Cameron gab bekannt, dass er an einem Monumentalfilm mit dem Titel „Leben in gefährlichen Zeiten“ arbeite, mit dem die Amerikaner ab April im Kabel-TV eingestimmt werden sollen.
Der Krieg gegen das Klima wird über Schulden finanziert. Damit erhält die US-Notenbank einen objektiven Grund, mehr Geld zu drücken. Obama hofft damit offenbar, bei der nächsten Auseinandersetzung mit den Republikanern um die Schulden-Grenze, seine politischen Gegner in die Defensive zu drängen.
Außerdem sollen die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 17 Prozent verringert werden. Bis jetzt würden die Emissionen weiter steigen. Damit wären Schäden durch die globale Erwärmung unvermeidlich, so der Präsident. Tatsächlich gehen die Emissionen zurück (siehe Grafik).
Der Krieg gegen das Wetter dürfte zu einem massiven Anstieg der öffentlichen Ausgaben führen. Denn die aktuelle Infrastruktur in den USA ist kaum geeignet, unter normalen Bedingungen unfallfrei zu operieren.
Die Aussicht auf gigantische Taifuns macht Milliarden-Investitionen zwingend notwendig. Die dafür aufzunehmenden Schulden können in neue Derivate verwandelt werden. Mit diesen Schuld-Papieren kann die Finanz-Industrie neue Produkte auf den Markt werfen.
Die Finanzierung erfolgt über die Gelddruck-Maschine.
Die Logik des Kriegs gegen das Wetter ist dieselbe wie jene des Kriegs gegen den Terror:
Der Feind wird auf Verdacht bekämpft.
Für die Finanz-Industrie bietet sich so die Möglichkeit einer neuen Blase.
Die Alternative - nämlich die Verpflichtung der Industrie auf Werte wie im Kyoto-Protokoll festgelegt - wird nicht in Erwägung gezogen.
Internationale Verträge sind kein Geschäfts-Modell für die US-Regierung.
Die einzige Regel, die gilt, ist das nationale Interesse.
Diesem hat sich auch das Wetter unterzuordnen.
Yes, we can.