Die Empörung um den Skandal um nicht deklariertes Pferdefleisch scheint bei den Mitgliedern der EU-Kommission keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen zu haben.
In einem Bericht spricht sich die Kommission gegen verbindliche Herkunftskennzeichnungen bei Fleisch aus. Begründet wird das mit einem massiven Preisanstieg für die Konsumenten.
Bis zu 50 Prozent sollen die Produktionskosten betragen, bis zu 90 Prozent davon werden auf das Produkt aufgeschlagen und so vom Käufer gezahlt, so die Kommission in ihrem Bericht an das Europäische Parlament und den EU-Rat.
Die Kommission glaubt, dass der Konsument kein Interesse an einer Kennzeichnung habe: Für ihn zähle zuerst der Preis, erst dann die Qualität, so der Bericht. Zwar wünsche sich der Konsument eine Kennzeichnung, aber er wolle nicht dafür zahlen.
Daher sei es nicht notwendig, die Herkunft der Produkte genau auszuweisen.
Seit dem BSE-Skandal gibt es eine Herkunftsbezeichnung für Rindfleisch. Für alle anderen Tierarten empfiehlt die Kommission keine Kennzeichnung, berichtet ORF.