Politik

Hersteller-Trick: Spritverbrauch 25 Prozent höher als angegeben

Der Spritverbrauch und die CO2-Emissionen von PKW sind deutlich höher als die offiziellen Angaben. Die Hersteller-Angaben haben sich seit 2008 immer weiter von der Realität entfernt. Denn seitdem machen einige EU-Staaten die Kfz-Steuer von der CO2-Emission abhängig.
28.05.2013 11:25
Lesezeit: 1 min

Der Unterschied zwischen dem offiziellen und dem tatsächlichen Spritverbrauch von PKW ist enorm. Dasselbe gilt für die Angaben zu den Emissionswerten.

Die Angaben für Spritverbrauch und CO2-Emission sind meist nicht korrekt. Der Unterschied zwischen den offiziellen Werten und den tatsächlichen Werten lag 2011 bei 25 Prozent, so ein aktueller Bericht des ICCT (International Council on Clean Transportation). Im Jahr 2001 hatte der Abstand noch unter 10 Prozent gelegen. Die Hersteller-Angaben haben sich seit 2008 immer weiter von der Realität entfernt. Denn seitdem machen einige EU-Staaten die Kfz-Steuer von der CO2-Emission abhängig.

Spritverbrauch und CO2-Emissionen von Neuwagen werden in Europa offiziell und unter Laborbedingungen bestimmt. Die Ergebnisse bilden dann die Grundlage für Kundeninformationen, CO2-Regulierungen und die CO2-basierte Besteuerung. Die ICCT-Analyse zeigt nun, dass die offiziellen Daten nicht mit der Werten aus der realen Welt übereinstimmen und dass der Abstand wächst.

Die beobachtete Vergrößerung zwischen offiziellen und realen Werten sei auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurückzuführen, so der Bericht. Ein Faktor ist der Einsatz von Technologien, die im Test deutlich mehr Sprit sparen als in der realen Welt, wie etwa die Start-Stopp-Technologie. Zudem trage die Klima-Anlage über die Zeit mehr zum Spritverbrauch bei, als in den Tests angenommen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...