Finanzen

Währungskrieg verschärft: Briten drucken wie verrückt, das Pfund schmiert ab

Lesezeit: 1 min
21.02.2013 15:53
Das britische Pfund ist im Vergleich zum Euro so schwach wie seit 2011 nicht mehr. Diesen Niedergang der britischen Währung hat Zentralbank-Chef Mervyn King jetzt noch beschleunigt. Denn er macht sich persönlich für eine Beschleunigung des Gelddruckens in Großbritannien stark.
Währungskrieg verschärft: Briten drucken wie verrückt, das Pfund schmiert ab

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell:

US-Notenbank fürchtet Crash: Börsen reagieren hyper-nervös

Für einen Euro erhält man derzeit 0,87 Pfund. So schwach war die britische Währung gegenüber dem Euro seit anderthalb Jahren nicht mehr. Auch gegenüber dem US-Dollar liegt das Pfund auf einem Acht-Monatstief. Am Mittwoch wurde der Niedergang der Währung durch Aussagen der Bank of England (BoE) noch beschleunigt, berichtet City A.M. Denn die britische Notenbank sagte, dass ihr scheidender Chef Mervyn King eine weitere Runde des Gelddruckens durchsetzen will.

BoE-Chef King und zwei weitere Mitglieder der Kommission für Geldpolitik wollen zusätzlich Wertpapiere im Umfang von 25 Milliarden Pfund erwerben. Damit würde die Höhe der Geldschwemme (QE) auf 400 Milliarden Pfund (460 Milliarden Euro) erhöht. Zwar konnten die drei sich nicht in der Kommission durchsetzen. Dennoch drückte das Bekanntwerden der Pläne auf den Kurs der britischen Währung.

Bereits im Juni letzten Jahres hatte King zunächst nur die Unterstützung von zwei Kollegen für eine Erweiterung der Zentralbankbilanz um 50 Milliarden Pfund. Einen Monat später konnte er sich dann aber doch mit klarer Mehrheit durchsetzen. Seitdem beträgt die Höhe der Geldschwemme 375 Milliarden Pfund.

Die Mitteilung der Notenbank enthielt auch eine weitere Passage, die eine weitere Abwertung des Pfund erwarten lässt. Die Inflation im Vereinigten Königreich liegt derzeit offiziell bei 2,7 Prozent, sodass die Notenbank eigentlich einschreiten müsste. Doch sie will dies offenbar auf die Zukunft verschieben. „Die Kommission ist sich darin einig, dass es wichtig war, ihre Bereitschaft zu bekunden, die Inflation zurück zur Zielmarke zu bringen über einen längeren Zeitraum als üblich“, heißt in der Mitteilung.

Ein weiterer Faktor, der zur aktuellen Schwäche des Pfund beiträgt, ist der für den 1. August 2013 vorgesehene Amtsantritt von Marc Carney als BoE-Chef (mehr hier). Von dem ehemaligen Goldman-Manager wird nämlich erwartet, dass er die Abwertung der Währung weiter vorantreiben und den Währungskrieg ausweiten wird.

Weitere Themen

Das 1.000-Milliarden-Euro-Desaster: Energie-Wende völlig außer Kontrolle

Markit widerlegt deutsche Jubel-Prognosen: Es geht abwärts

Frankreich unter Druck in Afrika: EU soll Waffen nach Mali liefern


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...