Nach seinem enthüllenden Interview mit dem britischen Guardian hat sich der Whistleblower Edward Snowden nach Hong Kong abgesetzt. Dort hofft er, der amerikanischen Justiz zu entgehen. Die USA wollen ihn vor Gericht ziehen.
Weder der US-Geheimdienst NSA noch die Obama-Regierung sehen kein Fehlverhalten in der umfangreichen Ausspähung durch das Prism-Programm (hier). Umso härter wird man gegen Edward Snowden vorzugehen wollen. Swoden will deshalb in Hong Kong bleiben, um nicht wegen Verrats von Staatsgeheimnissen verklagt zu werden. Die Regierung werde aber versuchen, seine Auslieferung zu erzwingen, so Snowden in einem Interview mit der South China Morning Post. Die USA werden diplomatischen Druck auf Hong Kong ausüben.
Er werde in Hong Kong bleiben, „bis ich gebeten werde, das Land zu verlassen“, so Snowden. „Ich habe viele Möglichkeiten aus Hong Kong zu fliehen, aber ich würde lieber hier bleiben, (…) weil ich Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit Hong Kongs habe.“ Allerdings sei er nicht in der Stadt, „um mich vor der Justiz zu verstecken“, sagte Snowden. „Ich bin hier, um die Kriminalität zu offenbaren“.
Seit Jahren sei die US-Regierung nämlich auch in Computer in Hong Kong und auf dem Festland eingedrungen, so Snowden. Auf die Frage, ob er von der russischen Regierung Asyl angeboten bekommen hätte, sagte er: „Meine einziger Kommentar dazu ist, dass ich froh bin, dass es Regierungen gibt, die sich weigern, von einer großen Macht eingeschüchtert zu werden.“