Finanzen

Griechenland: Unternehmen brechen unter Steuerlast zusammen

Die Zahl der griechischen Unternehmen, die ihre Steuern nicht zahlen können, explodiert. Insgesamt schulden sie dem Staat knapp 40 Milliarden Euro, können jedoch nur einen Bruchteil ihrer Steuerschuld überweisen. Das griechische Defizit-Problem verschärft sich.
06.11.2013 01:38
Lesezeit: 1 min

Hunderttausende griechische Unternehmen sind nicht mehr in der Lage, ihre Steuern pünktlich zu zahlen. Doch nicht nur die Unternehmen, sondern auch Privatpersonen haben massive Steuerschulden.

Im September ist die Zahl der Unternehmen, die mit ihren Steuerzahlungen in den Rückstand geraten sind, auf 526.000 angestiegen. Noch im August hatte die Zahl der betroffenen Unternehmen bei 183.000 gelegen, berichtet Kathimerini.

Die meisten der 344.000 zusätzlichen Unternehmen mit Steuerproblemen durchlaufen ein spezielles Programm. Dadurch können sie ihre Steuerschuld möglicherweise in zwölf Raten abzahlen. Insgesamt schulden griechischen Unternehmen dem Staat 39,3 Milliarden Euro. Doch nur 648 Millionen davon sind zur Zahlung angewiesen.

Die Zahl der Privatleute mit Steuerschulden ist im September auf 2,59 Millionen zurückgegangen. Im August hatten noch 2,8 Millionen Griechen Schulden beim Staat. Insgesamt liegen die privaten Steuerschulden der Griechen bei 22,6 Milliarden Euro.

Das Finanzministerium hat seit Jahresbeginn 2,13 Milliarden Euro an Steuern eingenommen. Das sind 35 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Generalsekretär für Staatsfinanzen, Haris Theoharis, erklärt dies mit den „hohen Einnahmen bei den Schulden des letzten Jahres“.

Die fehlenden Steuereinnahmen machen es für Griechenland noch schwerer, das Staatsdefizit zu verringern. Im zweiten Quartal machte die Regierung so viele Schulden wie niemals zuvor. Das Geld diente fast ausschließlich der Banken-Rettung, die Griechen leiden unter Arbeitslosigkeit und Armut (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Schuhhändler Görtz erneut in die Insolvenz gerutscht
22.01.2025

Einst gab es in fast jeder Fußgängerzone eine Görtz-Schuhfiliale. Doch das Traditionsunternehmen, das 1875 gegründet wurde, ist erneut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IWF-Prognose Weltwirtschaft: USA im Aufwind - Deutschland abgeschlagen
22.01.2025

Die neue IWF-Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft zeichnet ein differenziertes Bild für das Wachstum der Industrienationen....

DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IfW Kiel zur Trump-Präsidentschaft: "Zeiten der immer schnelleren Globalisierung vorbei"
21.01.2025

Für die deutsche Wirtschaft ist die Präsidentschaft von Donald Trump laut dem Wirtschaftsinstitut IfW Kiel mit erheblichen Unsicherheiten...

DWN
Politik
Politik Gericht bestätigt: Sächsische AfD darf als rechtsextrem bezeichnet werden
21.01.2025

Der sächsische Landesverband der AfD hatte 2023 gegen die Einschätzung des Verfassungsschutzes Beschwerde eingelegt, die Partei als...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis und Ölpreis: Trumps zweite Amtszeit könnte turbulent für den Rohstoffmarkt werden
21.01.2025

Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident – turbulente Zeiten scheinen sicher. Unmittelbare Auswirkungen kommen auf den...