Finanzen

Langsam kehrt der Markt zurück: JP Morgan braucht Gold

Ein überraschender Sprung im Goldpreis könnte sich durch die Aktivitäten der Investmentbank JP Morgan erklären. Kunden der Bank wollen Gold kaufen, die Bank kann nicht liefern, weil sie sich erst kürzlich von einem Großteil der Bestände getrennt hat. Und plötzlich gilt das alte Gesetz wieder, dass erhöhte Nachfrage den Preis bestimmt.
15.08.2013 23:36
Lesezeit: 1 min

Am Donnerstagnachmittag stieg der Goldpreis innerhalb von Minuten um 3 Prozent, der Silberpreis sogar um 5 Prozent. Die Ursache sind unklar - doch deutet vieles darauf hin, dass der Mangel an physischem Gold sich schon bald im Goldpreis niederschlagen könnte.

Der Grund für den aktuellen Preissprung könnte darin liegen, dass die Investmentbank JP Morgan mit Kundenforderungen nach physischem Gold zu kämpfen hat, analysiert Zero Hedge. In der vergangenen Woche ließ sie sich von den beiden größten New Yorker Goldtresoren beliefern. Die Investment-Bank kaufte 6.444 Unzen von HSBC, 20.189 Unzen von Scotia Mocatta, und dann noch einmal 43.139 Unzen von HSBC.

Doch offenbar sind die beiden Goldtresore nun nicht mehr in der Lage, JP Morgan weiter auszuhelfen. Daher muss sich die Bank das Gold auf dem freien Markt beschaffen. Die dadurch steigende Nachfrage führte nun zu dem rasanten Preissprung.

Die Investment-Bank benötigt das Edelmetall dringend, denn ihre Kunden verlangen die Lieferung ihres dort verwalteten Goldes. Doch JP Morgan hat im ersten Halbjahr seine Goldbestände abgebaut.

Der entscheidende Punkt ist, dass viele Großinvestoren wie Henry Paulson oder George Soros den Großteil ihres Goldes verkauft haben. Auch sie können JP Morgan nun nicht beliefern. Daher muss die Bank am Markt tätig werden.

Dort gibt es offenbar weiter einen beachtlichen Mangel an physischem Gold: Ein Trader berichtete auf Bloomberg TV, dass sein Unternehmen seit acht Wochen auf eine Lieferung von physischem Gold warte.

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