Aktuell:
Streit um den Gold-Ring des Papstes
Kein Millionen-Paket für Vasella: Der Schweizer Pharmakonzern reagiert auf die landesweiten Proteste gegen eine Abfindung von 72 Millionen Schweizer Franken für den scheidenden CEO und zahkt Vasella diese Abfindung nicht, zumindest nicht in der Höhe. Der Vize-Chairman Ulrich Lehner sagte, man glaube zwar an den Wert eines Wettbewerbsklausel - so war die Höhe begründet worden -, wolle aber doch auf die Befindlichkeiten der Shareholder reagieren.
Vasella selbst sagte in einer Aussendung, dass er freiwillig auf die Abfindung verzichte.
Gegen die Abfindung hatte sich in der Schweiz ein Proteststurm erhoben, der zu einer allgemeinen Debatte über die Mitwirkung der Shareholder bei Management-Vergütungen geführt hatte. Die Schweizer wollen per Volksabstimmung erreichen, dass künftig die Shareholder bei börsennotierten Unternehmen bestimmen können, welche Gehälter die Manager erhalten (hier). Der Initiator der Abstimmung, Thomas Minder, zeigte sich beeindruckt von der Empörung im Volk. Dass Vasella angeblich freiwillig abgelehnt habe, überzeugt Minder nicht im geringsten: Es sei nichts Neues, dass Manager zurückrudern, wenn ihnen der Wind ins Gesicht blase. Außerdem könne man nicht auf etwas verzichten, was einem gar nicht zusteht.
Der Anwalt und Aktionärsvertreter Hans-Jacob Heitz hatte Strafanzeige gegen Novartis gestellt (hier). Er zeigte sich zufrieden über die Entscheidung, will jedoch die Anzeige nicht zurückziehen - dafür sei der Fall zu gravierend.
Auch die Aktionärsvereinigung Actares ist mitnichten zufrieden. Sie beharrt auf ihrem Apell, dem Verwaltungsrat am Freitag bei der Hauptversammlung die Entlastung zu verweigern. Für die Aktionäre handelte der Novartis-Verwaltungsrat intransparent. „Wir bleiben bei unserer Position, denn die Art und Weise, wie der Verwaltungsrat das Thema vorbereitet hat, ist ein Problem“, sagte Actares-Geschäftsführer Roby Tschopp der Nachrichtenagentur SDA.“