Finanzen

Faule Kredite in Italien auf Rekord-Hoch

Noch nie hatten italienische Banken so viele faule Kredite in ihren Bilanzen wie heute: 133 Milliarden Euro. Dies ist die Folge der schlimmsten Rezession seit dem zweiten Weltkrieg.
07.06.2013 21:12
Lesezeit: 1 min

Die faulen Kredite in Italien erreichten im April ihren höchsten Stand seit Beginn der entsprechenden Statistik im Juni 1998. Während die italienischen Unternehmen immer schwieriger an Kredite kommen, hat der Staat so viel Schulden bei Italiens Banken wie nie zuvor.

Der Umfang der faulen Kredite stieg im April auf 133,3 Milliarden Euro, zitiert Reuters Daten der Italienischen Zentralbank. Das sind 22 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor und so viel wie nie zuvor.

Der Umfang dieser Kredite, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nicht voll zurückgezahlt werden können, wächst immer schneller. Im März hatte die Zunahme im Vergleich zum Vorjahr bei nur 21 Prozent gelegen. Und schon dies war der höchste Wert seit Dezember 2011 gewesen.

Das wachsende Problem mit den faulen Krediten zwingt die Banken dazu, mehr Geld für mögliche Kreditausfälle zur Seite zu legen. Dies trägt zur Verschärfung der Kreditklemme bei. Die italienischen Banken haben im vergangenen Jahr die Kredite an Unternehmen um 44 Milliarden Euro zurückgefahren (mehr hier).

Kredite an Unternehmen gingen im April den zwölften Monat in Folge zurück. Sie fielen um 3,6 Prozent. Ihre eigentliche Aufgabe können die Banken immer weniger erfüllen.

Im Gegensatz dazu stiegen die Kredite an die italienische Regierung um 15 Milliarden Euro auf 378 Milliarden. Das ist ein neuer Rekord. Noch nie waren so viele Staatsanleihen in den Bilanzen der italienischen Banken.

Die Wirtschaft des Landes steckt in der schlimmsten Rezession seit dem zweiten Weltkrieg. Die italienische Gewerkschaft CGIL erwartet, dass die Beschäftigung in Italien erst im Jahr 2076 wieder den Stand von 2007 erreichen wird (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trump zündet den Handelskrieg – doch Europa hat das bessere Spiel
03.06.2025

Donald Trump droht mit Strafzöllen, doch Europas Antwort steht längst: Mit stabilen Finanzen und strategischem Kurs könnte die EU zum...

DWN
Politik
Politik Vergessener Kontinent: Afrikas Fluchtkrisen- Milliarden fehlen für humanitäre Hilfe
03.06.2025

Fluchtkrisen in Afrika schneiden bei medialer Aufmerksamkeit, Hilfsgeldern und politischem Engagement besonders schlecht ab. Kamerun ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Rücksetzer nach Kurssprung – was Anleger jetzt wissen müssen
03.06.2025

Der Goldpreis ist auf Richtungssuche – trotz Krisen und Zinssorgen. Was steckt hinter der aktuellen Entwicklung, und wie sollten Anleger...

DWN
Politik
Politik Krim-Brücke: Ukrainischer Geheimdienst SBU meldet Angriff auf Kertsch-Brücke
03.06.2025

Die Krim-Brücke ist erneut Ziel eines spektakulären Angriffs geworden. Doch wie schwer sind die Schäden wirklich – und was bedeutet...

DWN
Politik
Politik Ehemalige US-Generäle zur Operation der Ukraine in Russland: Militärische Leistung, die dem Trojanischen Pferd gleichkommt
03.06.2025

Mitten in die Verhandlungen trifft Russland ein Schlag, der tief sitzt: Eine ukrainische Drohnenoffensive zerstört rund 40 strategische...

DWN
Politik
Politik Brüssels Pensionsflop: Milliardenvision scheitert kläglich
03.06.2025

Mit großem Tamtam gestartet, nun ein Desaster: Der EU-weite Rentenplan PEPP sollte Milliarden mobilisieren – doch kaum jemand macht mit....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ungenutztes Potenzial auf dem Arbeitsmarkt: Rekordteilzeit in Deutschland
03.06.2025

Teilzeit-Weltmeister Deutschland hat noch einmal nachgelegt: Die Teilzeit-Quote stieg im ersten Quartal auf einen neuen Rekord. Wie viele...

DWN
Politik
Politik Washingtons Steuerkrieg: Wie Trump Europas Wirtschaft ins Visier nimmt
03.06.2025

Die USA setzen zum wirtschaftlichen Gegenschlag an: Mit Strafsteuern auf europäische Unternehmen und Investoren will Donald Trump Brüssel...