Politik

Investor Marc Faber: Das Gold der Deutschen Bundesbank ist weg

Wenn die Federal Reserve das Gold der Deutschen Bundesbank noch hätte, dann würde es nicht acht Jahre dauern, bis es nach Deutschland gebracht wird, sagt der Schweizer Investor Marc Faber. Er warnt außerdem vor einem Goldverbot, wenn sich die Wirtschaftskrise verschärfen sollte.
02.08.2013 03:18
Lesezeit: 1 min

Der Gold- und Rohstoff-Investor Marc Faber ist überzeugt, dass die US-Notenbank Federal Reserve über das Gold, das sie für die Deutsche Bundesbank lagern sollte, nicht mehr verfügen kann - weil es weg ist. Faber warnt vor bevorstehenden Gold-Enteignungen in der westlichen Welt.

In einem Interview mit Sprott Money sagte der Schweizer Investor:

„Die Deutschen haben gefordert, dass ihr Gold nach Deutschland zurückgebracht wird. Warum sollte es acht Jahre dauern, dies zu tun? Dafür gibt es keinen Grund. Das kann man in drei Monaten machen.“

In diesem Zusammenhang hält Faber sogar eine Manipulation des Goldpreises für möglich. Wenn die Federal Reserve das Gold, das sie angebe, nicht habe, dann müsse sie es irgendwann zurückkaufen. Allerdings glaubt Faber nicht, dass die Fed etwas mit dem Gold-Crash im April zu tun hatte. „Ich würde mich nicht sehr auf die Intelligenz der Zentralbanker verlassen.“

Die Furcht vor einer Enteignung des Goldes hält Faber für realistisch:

„Lass uns den schlimmsten Fall annehmen. Wir haben entweder soziale Unruhen, eine Revolution oder Krieg. Die Regierungen entscheiden: Oh, der Goldpreis geht deutlich nach oben, lasst es uns den Leuten wegnehmen. Mit anderen Worten, man enteignet die Leute. Ich denke in dieser Lage ist es egal, wo man sein Gold hält [innerhalb oder außerhalb des Bankensystems]. Es wird nur entscheidend sein, in welchem Staat man sein Gold hält. Mein Gefühl ist, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass die asiatischen Länder das Gold wegnehmen als die westlichen Länder.“

Faber hat konkrete Vorstellungen, wie eine Gold-Enteignung aussehen könnte:

„Sie werden es nicht enteignen und überhaupt nichts zahlen. Das wäre ja, glaube ich, vollkommen gegen das Gesetz. Aber sagen wir, heute liegt der Preis um die 1.200 Dollar. Was sie dann tun können, ist, dass sie im Wesentlichen sagen: Okay, wir sammeln alles Gold ein und zahlen 800 Dollar. Wahrscheinlicher ist, dass sie vorher versuchen, den Preis auf 800 Dollar zu drücken, und dann 800 Dollar zahlen. Sobald sie alles Gold eingesammelt haben, wie 1933, setzen sie den Preis auf, sagen wir, 10.000 Dollar.“

In letzter Zeit haben Goldexperten starke Zweifel daran geäußert, dass das Gold der Deutschen Bundesbank wirklich bei der Fed lagert. Denn offenbar wurde das Gold in den vergangenen Jahren zu massiven Spekulationen genutzt (mehr hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...