Politik

EU-Kommissar Rehn will scharfe Kontrolle Deutschlands

Lesezeit: 1 min
09.12.2013 12:44
Er plane „keine Strafexpedition“ gegen Deutschland, so Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn. Doch werde Brüssel den Haushaltsentwurf der schwarz-roten Koalition sehr genau prüfen. Die Investitionen der letzten deutschen Regierung seien zu niedrig gewesen.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn will Deutschland und die Haushaltspolitik der neuen schwarz-roten Koalition im Auge behalten. Sobald der nächste Haushaltsentwurf des Bundes vorliege, „werden wir ihn genau prüfen“, kündigte Rehn in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an.

Mit Blick auf die Vereinbarungen von Unionsparteien und SPD zum Mindestlohn sagte er, es sei sinnvoll, dass die neue Regierung die Binnennachfrage steigern will. „Aber natürlich müssen die deutschen Arbeitsmärkte offen bleiben, um die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu bewahren.“

Zur umstrittenen Exportorientierung Deutschlands sagte Rehn: „Wir unterziehen Deutschland nicht wegen seiner Exportstärke einer vertieften Prüfung.“ Allerdings seien die privaten und öffentlichen Investitionen im Lande in den vergangenen Jahren „ziemlich niedrig“. Es sei daher die Frage, ob es sich Deutschland auf lange Sicht leisten könne, so viel Vermögen ins Ausland zu exportieren wie derzeit.

Er habe aber „keine Strafexpedition“ gegen das Land vor, sagte Rehn.

Der Kommissar äußerte sich zufrieden mit den Fortschritten im Kampf gegen die Euro-Staatsschuldenkrise und den dafür eingeleiteten Reformen. „Der schlimmste Teil der Krise mag vorbei sein. Aber wir sind immer noch mitten im Krisenmanagement“, sagte er.

Der finnische Politiker sucht nach eigenen Worten nach zehn Jahren als EU-Kommissar nun mit seiner Bewerbung für die Spitzenkandidatur der Liberalen bei den Europawahlen eine neue Herausforderung. „Ich denke, ich habe realistische Chancen auf das Amt des Spitzenkandidaten“, sagte Rehn. „Ich trete auf alle Fälle an.“


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...