Politik

Rache für Mali: Islamisten überfallen Ölkonzerne in Algerien

Algerien ist Ziel einer islamistischen Attacke geworden. Dabei wurde ein Standort des Ölriesens BP angegriffen und zahlreiche Ausländer als Geiseln genommen. Es soll mindestens drei Tote gegeben haben. Die Aktion wird als Vergeltung für den Militäreinsatz Frankreichs in Mali gewertet.
16.01.2013 23:56
Lesezeit: 1 min

Eine Gruppe von radikalen Islamisten hat am Mittwoch einen Standort von BP und des norwegischen Statoil-Konzerns in Algerien angegriffen. Die mutmaßlichen Al-Qaida Anhänger nahmen insgesamt 41 Geiseln verschiedenster Nationalitäten in ihre Gewalt.

Insgesamt drei Menschen sollen bisher von den Terroristen ermordet worden sein. Sie werden als Ableger der Al-Qaida im islamischen Maghreb (AQIM) eingestuft. Die mauretanische Nouakchott Agency berichtet mit Verweis auf einen Sprecher der AQIM, dass dieser Angriff als Vergeltung für die französische Militäraktion in Mali verstanden werden soll. Die Sicherheitskräfte in Frankreich und weiteren westeuropäischen Ländern stehen in Alarmbereitschaft (die Türkei sprach an diesem Mittwoch eine Reisewarnung aus – mehr hier).

Über Jahre hinweg hat Mali die algerische Regierung um Unterstützung in ihrem Kampf gegen den Terrorismus gebeten. Dabei handelte es sich um militärische und finanzielle Unterstützung. Eine positive Antwort blieb bisher aus. Geographischer Ausgangspunkt jener terroristischen Aktivität ist Mali. Auch diesmal bittet Mali um Unterstützung.

Frankreich und Regierung von Mali gegen Islamisten

Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, halten die Islamisten den Norden von Mali seit mehreren Monaten unter ihrer Kontrolle und sind mit schwerer Bewaffnung ausgesattet. Das Militär von Mali war nicht fähig die Islamisten zu besiegen. Folglich rief die Regierung Frankreich zu Hilfe. Paris willigte ein und beteiligte sich aktiv an Kampfhandlungen. Nach sechs Tage andauernden Luftangriffen gegen islamistische Stellungen, setzte Frankreich nun das erste Mal Bodentruppen ein.

Die Bevölkerung Nord-Malis soll sich zufrieden gezeigt haben über den französischen Einsatz, so Reuters. Die Furcht der Einwohner des Nordens vor der AQIM sei groß. Währenddessen habe sich auch Francois Hollande zu Wort gemeldet und habe verkündet, dass der Einsatz so lange andauern werde, bis Stabilität einkehrt und die Sicherheit der Bürger von Mali gewährleistet sei. Paris hat die internationale Gemeinschaft um Unterstützung gebeten.

[www.youtube.com]

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...