Deutschland

WDR entsendet Mitarbeiterin, damit sie Stadt Köln bei GEZ-Bürokratie hilft

Absurdes Theater: Die Stadt Köln hat mit dem WDR darauf geeinigt, dass eine Mitarbeiterin des Senders in die Stadtverwaltung kommt und der Kommune erklärt, wie sie die GEZ richtig zahlt. Bezahlt wird dieser innovative Einsatz aus GEZ-Geldern vom Steuerzahler.
31.01.2013 16:22
Lesezeit: 1 min

Die Stadtverwaltung Köln hatte die Zahlung der Rundfunkbeiträge mit der Begründung gestoppt, der Aufwand bei der komplizierten Berechnung der Gebühr sei Steuerverschwendung (mehr hier). Dem WDR ist diese Kritik in die Knochen gefahren. Der Mediendienst DWDL berichtet, dass der Sender bemüht ist, die Wogen zu glätten - vor allem aus Sorge, aus dem Widerstand der Kölner könnte sich ein Flächenbrand entwickeln.

Die Lösung, die die beiden Streithähne getroffen haben, wir vom Steuerzahler bezahlt: Denn nun soll der WDR eine Mitarbeiterin in die Stadtverwaltung schicken, die der Stadt Köln bei der korrekten Abwicklung der komplizierten Gebühr behilflich ist.

Auf diesen Kompromiss haben sich Stadtdirektor Guido Kahlen und WDR-Verwaltungsdirektor Hans W. Färber in längeren Gesprächen geeinigt.

Die Idee ist nicht ohne Charme: Nun könnten alle, die sich bei der GEZ nicht auskennen, bei den Rundfunkbehörden die Beistellung einer Fachkraft zum Ausfüllen unverständlicher Dokumente zur Vertiefung des Verständnisses der deutschen Demokratie-Abgabe verlangen. Sollte diesem Wunsch flächendeckend entsprochen werden, wäre auch der Gesamt-Etat der Öffentlich-Rechtlichen von 8 Milliarden Euro gerechtfertigt. Die Stadt Hagen hat in bereits angekündigt, nicht zahlen zu wollen. Die Stadt Mühlheim hätte auch gerne einen Mitarbeiter des WDR vor Ort. Auch die Stadt München will nicht die Katze im Sack kaufen. Der nordrhein-westfälische Städtetag beschwert sich über die unzumutbare Belastung für die Kommunen und will eine neue Berechnung.

Ganz beigelegt ist der Konflik jedoch nicht. Wesentliche Details sind zu verhandeln, beispielsweise die Frage, wie die Rundfunknutzung in Kindertagesstätten abzurechen ist. Die Friedhofsbagger der Stadt Köln wurden bereits von der Domakratie-Abgabe befreit.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Trump deutet historischen Kompromiss an: Russland will Ukraine nicht vollständig besetzen
25.04.2025

Moskau signalisiert Rückzugsbereitschaft – wenn der Westen zentrale Forderungen erfüllt.

DWN
Finanzen
Finanzen Sozialleistungen belasten Haushalt: Staatsquote steigt erneut
25.04.2025

Höhere Ausgaben des Staates für Sozialleistungen wie Renten, Pflege- und Bürgergeld haben den Anteil der Staatsausgaben im Verhältnis...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hat Trump mit seiner Einschätzung des deutschen Überschusses recht?
25.04.2025

Trumps Zollpolitik trifft auf deutsche Überschüsse – doch die wahren Ursachen für das Handelsungleichgewicht liegen tiefer.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Crash-Gefahr an den US-Börsen: Fondsmanager warnt vor historischem Einbruch von bis zu 50 Prozent
25.04.2025

Die Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten nimmt spürbar zu. Ein renommierter Fondsmanager schlägt nun Alarm: Der US-Aktienmarkt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lyft attackiert Uber: Neuer Mobilitäts-Gigant übernimmt FreeNow und greift Europa an
25.04.2025

Der Mobilitätskampf in Europa geht in eine neue Runde – und diesmal kommt die Herausforderung von der anderen Seite des Atlantiks: Lyft,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der offene Konflikt zwischen Big Tech und der EU eskaliert
24.04.2025

Meta hat den diplomatischen Kurs verlassen und mit scharfen Vorwürfen auf die jüngsten Strafen der EU-Kommission reagiert. Der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lego rüstet auf: Wie der Spielzeugriese mit Industrie 4.0 zum globalen Produktionsvorbild werden will
24.04.2025

Mit KI, Robotik und strategischer Fertigung wird Lego zum heimlichen Vorbild europäischer Industrie – und setzt neue Standards in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Drittes Jahr in Folge kein Wachstum – Habeck senkt Prognose
24.04.2025

Ein drittes Jahr ohne Wachstum, eine düstere Prognose und ein scheidender Minister, der den Stillstand verwaltet: Robert Habeck...