Deutschland

Trotz Schulden: Länder und Kommunen stellen immer mehr Beschäftigte ein

Die Zahl der öffentlich Beschäftigten stieg im vergangenen Jahr erneut um 14.400 Personen. Trotz Schuldenkrise haben sich Länder und Kommunen keinen Sparzwang auferlegt. Wir sind ja nicht Griechenland.
19.07.2013 02:59
Lesezeit: 1 min

Die Anzahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst steigt weiter. Vor allem Länder und Kommunen stellten verstärkt Personal ein. Der Bund hingegen konnte die Zahl der Angestellten senken.

Am 30. Juni 2012 waren circa 4,62 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst tätig, berichtet Destatis. Das waren 14.400 Personen oder 0,3 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.

Wie Jahr zuvor wuchs das Personal vor allem an den deutschen Hochschulen und in Kindertageseinrichtungen. Die 12.700 neuen Stellen an den Hochschulen sind hauptsächlich befristet. Die 9.200 neuen Kita-Angestellten wurden mehrheitlich auf Dauer eingestellt.

Für die Hochschulen sind die Länder zuständig und für Kitas die Gemeinden. Daher hat die Zahl der Beschäftigten der Länder um 9.600 Beschäftigte zugelegt und im kommunalen Bereich um 18.900 Beschäftigte.

Auf Bundesebene hingegen kam es 2012 im Vergleich zum Vorjahr zu einem Personalrückgang um rund 10.800 Personen. Das ist ein Minus von 2,1 Prozent. Aufgrund der Bundeswehrreform verringerte sich insbesondere im Verteidigungsressort die Zahl der Beschäftigten.

Circa 51 Prozent der öffentlich Beschäftigten waren Mitte 2012 im Landesbereich tätig, und dort überwiegend im Bildungswesen. Auf den kommunalen Bereich entfielen circa 30 Prozent. Rund 11 Prozent waren beim Bund beschäftigt und 8 Prozent bei den Sozialversicherungsträgern und der Arbeitsagentur.

Der Anstieg der Beschäftigten ist in der Praxis genau das Gegenteil dessen, was Deutschland in Griechenland  predigt. Die verantwortlichen Politiker scheinen darauf zu vertrauen, dass die Schulden der Bundesrepublik durch die Zinspolitik der EZB von selbst verschwinden werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollpoker ohne Risiko? Anleger setzen auf das alte Trump-Muster
09.07.2025

Donald Trump zündelt erneut im globalen Zollstreit – und die Finanzmärkte zucken nur mit den Schultern. Haben Investoren aus der...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...