Die Europäische Union befindet sich in einer Krise. Der immer stärker werdende Brüsseler Apparat gerät zunehmend in die Kritik. Zwar fühlen sich die Deutschen und auch andere Nationen als EU-Bürger und sehen durchaus die Bewegungsfreiheit und den Frieden unter den Mitgliedsländern als große Errungenschaft der EU. Aber das Image der EU ist angekratzt.
Das neue Eurobarometer zeigt, dass 66 Prozent der deutschen Bevölkerung für die gemeinsame Währungsunion und für den Euro sind. Wenngleich immerhin fast ein Drittel angibt, dagegen zu sein. Auf EU-Ebene ist das Bild durchaus gemischt. Beispielsweise ganze 77 Prozent der Befragten aus Slowenien, der Slowakei und Luxemburg sprechen sich für den Euro aus. Länder wie Großbritannien, Schweden und Tschechien sind mit bis zu 79 Prozent klar gegen den Euro. In einigen Ländern wie Spanien, Frankreich und den Niederlanden ist die Zahl der Euro-Gegner im Vergleich zum letzten Eurobarometer sogar gestiegen, um teilweise bis zu elf Prozent.
Deutlich wird jedoch auch, dass die Mehrheit der EU Bürger (60%) und die Mehrheit der Deutschen (61%) angeben, der Europäischen Union selbst eher nicht zu trauen. Mit Blick auf die jeweils eigene nationale Regierung und das nationale Parlament sind die Befragten jedoch nicht viel positiver eingestellt. So gab die Hälfte der Befragten Deutschen an, der deutschen Regierung eher nicht zu trauen, der Deutsche Bundestag schneidet nicht viel besser ab, wie die detaillierte Auswertung für Deutschland zeigt. 47 Prozent der Deutschen sagten, sie tendieren dazu, dem Bundestag zu vertrauen, 46 Prozent trauen den Abgeordneten eher nicht.
Entsprechend unentschieden waren die Befragten auch hinsichtlich der Frage, wer am ehesten in der Lage sei, effektive Maßnahmen gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise zu unternehmen. Die Europäische Union halten 23 Prozent der Deutschen und 22 Prozent der befragten EU-Bürger insgesamt für die fähigste Institution. Die jeweilige nationale Regierung nennen 20 Prozent der deutschen Befragten und 21 Prozent der befragten EU-Bürger insgesamt als die Institution, die am ehesten wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen könnte.