Politik

EU verordnet Österreichs Steuerzahlern Banken-Rettung

Lesezeit: 1 min
04.09.2013 08:49
Österreich hat von der EU die Erlaubnis zur Abwicklung der Hypo Alpe Adria erhalten. Die verstaatlichte Bank kostet den Steuerzahler noch etwa 5,4 Milliarden Euro. Die Abwicklung soll schnell und leise von statten gehen, damit die Österreicher vor der Nationalratswahl keine Debatte um die Euro-Rettung beginnen.
EU verordnet Österreichs Steuerzahlern Banken-Rettung

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

 

Drei Milliarden Euro wurden bereits in die österreichische Pleitebank Hypo Alpe Adria gepumpt. Die EU hat am Dienstag die Abwicklung der früheren BayernLB-Tochter genehmigt. Damit wird der Steuerzahler nochmal mit über fünf Milliarden Euro zur Kasse gebeten, berichtet Spiegel Online. Die Verluste sollen durch die Errichtung einer Bad Bank abgefedert werden.

Die Abwicklung soll still und leise von statten gehen. Die EU hat ein großes Interesse daran, dass es in Österreich vor den bestehenden Nationalratswahlen nicht zu einer Diskussion um die Euro-Rettung kommt. Daher hat sie die Banken-Rettung durchgewunken – in der Hoffnung, dass den Österreichern nicht noch vor der Wahl auffällt, dass die Euro-Rettung der eigentliche Zweck der europäischen Bankenrettung ist.

Eine separate Bad Bank soll die Kosten auf ein Minimum reduzieren. Die Abwicklungseinheit nimmt alle faulen Kredite sowie nicht verkaufsfähige Geschäftsbereiche in ihre Bilanz auf.

Das Südosteuropa-Geschäft der Hypo soll bis 2015 verkauft werden. Das verlustreiche Italien-Geschäft wird abgewickelt. Für das laufende Jahr hat die Hypo bereits 700 Millionen Euro für ihre Halbjahresbilanz bekommen (mehr hier). Bis Ende 2013 wird dieser Betrag noch auf 1,9 bis drei Milliarden Euro ansteigen.

Wie hoch die Kosten jedoch genau sein werden, ist noch nicht abzusehen. Die Opposition in Österreich spricht angesichts der anhaltenden Kostenexplosion von einer Budget-Lüge (hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.